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Mit Schicksalschlägen umgehen lernen

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Mit Schicksalschlägen umgehen lernen

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    Kinderkurheim Hubertushof nach Brand wieder aufgebaut Rettenberg-Hinterberg (ej). Kindern dabei zu helfen, ihre Zukunft zu gestalten, ist das oberste Anliegen des Mitarbeiterteams im Hubertushof in Hinterberg bei Rettenberg. Das von der Hamburger Rudolf-Ballin-Stiftung geführte und nach dem Brand im letzten Jahr für 750000 Euro wiederaufgebaute Kinderkurheim wurde jetzt offiziell eingeweiht. Schicksalschläge treffen uns alle immer wieder, nur wie wir damit umzugehen lernen, ist wesentlich, erklärt Heimleiterin Theresa Nebauer den Sinn ihrer Arbeit mit Kindern. Seit über 20 Jahren führt sie den Hubertushof. Mit ihren 29 Mitarbeitern, davon 14 Erzieherinnen und 14 Gestaltpädagogen, lehrt sie jährlich 240 Hamburger Kindern und Jugendlichen zwischen sieben und 18 Jahren, psychosomatische Probleme innerhalb einer sechswöchigen Klima-Genesungskur zu bewältigen. Nachdem am 6. September 2001 das in 1042 Metern Höhe des Rottachberges abseits gelegene alte Bauernhaus abgebrannt war (wir berichteten), wurde in nur 20 Wochen Bauzeit ein neues Kinderkurheim von ausschließlich einheimischen Handwerkern erbaut. Architekt Michael Felkner aus Oberdorf war mit dieser Aufgabe von Werner Dobritz aus Hamburg, Vorstand der Rudolf-Ballin-Stiftung, betraut worden.

    Das in Hanglage gelegene Gebäude ist aus überwiegend biologischen Baustoffen im Niedrigenergiestandard, jedoch mit allen notwendigen Brandschutzmaßnahmen, erbaut. Auf 3000 Quadratmeter Nutzfläche entstanden vier Gruppenunterkünfte (Drei- und Vierbettzimmer) mit Therapieräumen, ein Sauna- und Wellnessbereich, eine Turnhalle, ein Freizeitraum mit Billard, Kicker und Tischtennis, ein Musikraum und ein großes Außengelände mit Grill-, Spiel- und Fußballplatz. Einmal im Jahr findet eine Kur ausschließlich für Mädchen statt, von Theresa Nebauer ins Leben geruften. Die Mädchen sollen damit die Chance bekommen, ihre Situation, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle zu erleben, ohne sich gegen gleichaltrige Jungen behaupten zu müssen, erläutert die Initiatorin. Sie hätten dabei die Möglichkeit zu erkennen, dass viele ihrer Probleme nicht individuell, sondern geschlechtsrollenspezifisch bedingt seien. Für viele käme es auch einfach darauf an, einen Menschen zu haben, mit dem man reden kann. Von der einheimischen Bevölkerung werde die Arbeit des Hubertushofes voll akzeptiert und unterstützt, was sehr zur Integration der Kurkinder innerhalb der Gemeinde beitrage. Ortspfarrer Manfred Gohl segnete das Gebäude. Zur Einweihung kamen neben den beteiligten Handwerkern und Nachbarn brachten Bürgermeister Josef Kirchmann und Landrat Gebhard Kaiser 40 Minigolf- und 100 Schwimmbad-Freikarten für die Kinder mit. Im Juli ist ein Tag der offenen Tür geplant.

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