"Das ist mein Leben", sagt Hans Höffmann und blickt in Italien auf das zurzeit größte Ferienlager mit Allgäuer Jugendlichen. Der Reiseunternehmer Höffmann leitet das Camp in der Nähe von Rom. Höffmann ist ein erfahrener Touristikexperte. Im niedersächsischen Vechta betreibt er ein Unternehmen mit 85 festangestellten Mitarbeitern. Mit ihm gehen Einzelpersonen, aber auch ganze Schulen oder Firmen mit mehreren tausend Mitarbeitern auf die Reise. Das Herz des gelernten Bankkaufmanns und studierten Sozialpädagogen jedoch hängt besonders an den Jugendreisen. Da fühlt sich der 56-Jährige sichtlich wohl, da ist er selber rund drei Monate im Jahr dabei. In 40 Jahren zählte Höffmann bei den Jugendreisen rund 400000 Teilnehmer.
Hans, wie ihn alle rufen, hat auch diesmal wieder einen Blick für alles und ein Händchen für jeden. Dem Jungen ohne Essbesteck wird ebenso geholfen wie einem Teilnehmer aus Kempten mit Heimweh. Ein paar Worte zur Beruhigung, eine sonnengereifte süße Banane und eine Cola machen den Jugendlichen schnell wieder munter.
Spätestens dann, wenn die Schaumparty beginnt, ist alles vergessen. Die Sonne scheint fast senkrecht vom Himmel, als Höffmann zunächst den Wasserspritzer und dann den Schaumschlauch öffnet (unser Bild). Dazu dröhnt von der Bühne fetziger Diskosound. "Jetzt gehts hier voll ab", ruft begeistert ein Jugendlicher aus Hopferau (Ostallgäu).
2158 Teilnehmer und 160 Betreuer gilt es zurzeit täglich zu versorgen. Für die Höffmann-Truppe kein Problem, die Küche könnte auch 10000 Portionen auf den Tisch bringen. Dass die Küche nicht kalt wird, dafür sorgen zwei Generatoren. Beide sind so groß, dass sie die Druckmaschinen der Allgäuer Zeitung in Kempten antreiben könnten. Auch sonst ist das Camp reichlich ausgestattet: mit 37 Bussen, mit Kühl-Lastwagen, einem 1250 Quadratmeter großen Pool und einem Sanitätsbereich mit Ärzten und Krankenschwestern.
Großes Interesse an Jugendfahrten
Karaoke, Singlepartys, Sportturniere, Strandbesuche, Stadtbesichtigung, Shopping - "bei uns herrscht keine Langeweile" , sagt Höffmann. Kein Wunder also, dass viele Jugendliche sich gleich für das nächste Camp vormerken lassen. Silke Dlapal und Silke Seifert, bei der Allgäuer Zeitung für die Leserreisen zuständig, berichten von einem großen Interesse an den Jugendfahrten.