Kempten | be | Kaum ein Vorfall sorgte am Samstag Vormittag so für Gesprächsstoff auf der Festwoche wie ein Streit am Freitagnacht im Festzelt, als sich ein Besucher mit Pfefferspray gegen einen Kontrahenten wehrte. Insgesamt 14 Personen mussten mit Atemweg-und Hautreizungen behandelt werden, drei Besucher sowie der Haupttäter wurden im Krankenhaus ärztlich versorgt. Viel zu tun hatten die Ordnungshüter auch am Samstagabend.
Der Vorfall am Freitag im Festzelt ereignete sich gegen 23 Uhr. Zwei männliche Besucher gerieten aneinander, dabei schlug laut Polizei ein 22-jähriger Kemptener auf einen 22-jährigen Duracher ein. Dieser wusste sich nicht anders zu helfen, zückte ein Pfefferspray und besprühte den anderen. Danach verließ er fluchtartig das Festzelt.
Aufgrund des massiven Gasgeruchs, der zudem die Atemwege reizte, ging man laut Polizei zunächst von einem Gasunfall aus. Zwei Löschzüge der Feuerwehr rückten an, wurden jedoch bald wieder abgezogen. Sowohl der "Sprüher" als auch der Verursacher der Misere konnten vorläufig festgenommen werden. Warum es zu dem Streit gekommen war, konnte die Polizei noch nicht ermitteln.
Über den Zaun ins Gelände
Viel zu tun gab es für die Ordnungshüter dann am Samstag. So kam eine 15-Jährige stark torkelnd dem Sicherheitsdienst entgegen. Der Grund: Die junge Dame hatte gut 1,3 Promille Alkohol im Blut und wurde ihren Eltern übergeben.

Hausfriedensbrüche und Attacke auf Imbiss-Betreiber
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Teuer zu stehen kam der Samstagabend, an dem das Festwochengelände um 20 Uhr geschlossen war, fünf Besuchern. Sie versuchten die Zäune zu übersteigen, wurden wegen Hausfriedensbruchs und Erschleichen von Leistungen angezeigt und müssen mit einer Geldstrafe rechnen. Zudem bekamen sie Hausverbot für die restliche Festwoche.
Dies bekamen auch am Abend zuvor vier andere, die ebenfalls versuchten über den Zaun ins geschlossene Gelände zu gelangen.
Körperlich massiv gegen die Polizeibeamten wurden andere Festwochenbesucher. So wurde eine 17-Jährige im Rettungswagen behandelt, weil sie bewusstlos war. Als sie dann später bis zur Abholung durch die Mutter in Gewahrsam genommen wurde und zur Polizei mitgenommen werden sollte, wehrte sie sich mit Treten und üblen Beleidigungen. Jetzt muss sie mit einer Anzeige rechnen
Der zweite massive Widerstand entwickelte sich laut Polizei um einen Zaunübersteiger. Als dieser zum zweiten Mal illegal im Gelände angetroffen wurde, sollte er zur Sachbearbeitung zum Dienstwagen. Darüber ärgerte sich sein Kumpel so sehr, dass er in Gewahrsam genommen werden musste.
Da er sich heftig wehrte, mussten drei Polizisten alle Kraft aufwenden, um die Situation zu entschärfen.
Nichts außer Ärger - und einem Hausverbot - brachte einem 46-Jährigen seine Geschäftsidee. Er stibitzte leere Pilsgläser von den Tischen und kassierte das Pfand.