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Mit Papas Computer fing alles an

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Mit Papas Computer fing alles an

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    Der Schüler Roman Kleinekampmann hat seit zwei Jahren eine eigene Firma. Von Nicole Siebert Kempten/Oberallgäu Derzeit sitzen Abiturienten wieder über ihren Prüfungen. Während einige noch gar nicht wissen, welchen Berufsweg sie einschlagen wollen, gibt es immer mehr junge Menschen, die sich bereits während ihrer Schulzeit ihr eigenes Geld verdienen. Die Allgäuer Zeitung stellt im Rahmen einer Serie einige von ihnen vor.

    Seit sechs Jahren hat sich Roman Kleinekampmann aus Krugzell den Computern verschrieben. Während er als 13jähriger dem neuen Gerät seines Vaters schon bald den Garaus gemacht hat, verdient der Abiturient heute mit seiner Leidenschaft zu Bits und Bytes Geld. Seit zwei Jahren hat er eine Firma, die sich 'Kleinekampmann Computer' nennt.

    'Als mein Vater damals einen Computer im Sondeangebot erstanden hat, durfte ich erst einmal rumprobieren', erzählt Kleinekampmann. Bald schon war das Gerät allerdings nicht mehr zu gebrauchen. Aus dem Probieren entwickelte sich immer mehr. Nach kurzer Zeit verlegte er sich aufs Reparieren der elektronischen Geräte. 'Ich habe für Freunde Computer verkabelt, bei Pannen nach Lösungen gesucht und Fehler behoben.' Doch der junge Mann wollte noch mehr. 'Vor vier Jahren bin ich in die Internet Arbeitsgruppe am Allgäu Gymnasium eingetreten und erlernte Web-Design.'

    Aus seinem Hobby machte der 19-Jährige bald eine Profession. Jetzt erstellt er selbst Internet-Seiten für Firmen. 'Mit 18 habe ich mich selbständig gemacht.' Das sei kinderleicht gewesen: 'Ich bin einfach ins Rathaus gegangen, habe mein Gewerbe angemeldet, 50 Mark bezahlt und die Firma war gegründet.' Viel Platz braucht der Jungunternehmer für seine Nebentätigkeit nicht. Sein Rechner steht im ausgebauten Dachboden seines Elternhauses. Auch die Buchhaltung hält sich bis jetzt in Grenzen.

    Auf das Erreichte ist er stolz: 'Als Schüler selbständig zu sein und eigenes Geld zu verdienen ist schon ein tolles Gefühl.' Schließlich lerne man durch die Aufträge viele interessante und wichtige Leute kennen, die bei einigen Dingen behilflich sein können. So muss sich der Firmeninhaber auch bis dato nicht ums Finanzamt kümmern: Einer seiner Kunden ist nämlich Steuerberater.

    Wer sich in diesen Tagen von Roman Kleinekampmann einen Internetauftritt einrichten lassen will, braucht Geduld. Zur Zeit hat er ganz etwas anderes im Kopf. 'Noch bis Freitag läuft das schriftliche Abitur', erklärt der Schüler, der die Leistungkurse Wirtschaft und Spanisch belegt hat. Dabei hatte er vor einem halben Jahr schon daran gedacht, die Schule in den Wind zu schießen. Eine Computer-Firma wollte ihn vom Fleck weg einstellen ­ für ein Traumgehalt. 'Ich habe mit mir gerungen und dann doch abgelehnt. Ein Abschluss muss sein'.

    Studium 'zu theoretisch'

    Doch nach dem Abitur möchte Kleinekampmann richtig loslegen. Allerdings will er sich nicht in Hörsälen einer Universität mit Mathematikformeln das Hirn martern. Das Informatikstudium ist ihm zu theoretisch. 'Ich beginne im Herbst etwas Praktisches ­ eine Ausbildung zum Fachinformatiker.'

    Wer übrigens meint, 'Kleinekampmann Computer' sei mühelos im Internet zu finden, der hat sich getäuscht: 'Ich habe selbst gar keine eigene Seite und wüsste auch gar nicht, was ich draufschreiben sollte'. Sein Hobby hat sich Roman Kleinekampmann zum Beruf gemacht: Der 19-Jährige Abiturient erstellt Webseiten für das Internet. Foto: Jörg Schollenbruch

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