Obergünzburg (vit). - Zu Optimismus auch in schwierigen Zeiten riefen Obergünzburgs Bürgermeister Herbert Schmied und Landratsstellvertreterin Angelika Schorer die Bürger beim Neujahrsempfang in Obergünzburg auf. Viele Besucher waren gekommen, um mit Böllerklang, Blasmusik und einem Glas Sekt auf 2003 anzustoßen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung auf dem Marktplatz und im Hirsch-Saal stand aber die Verleihung des Titels 'Alt-Bürgermeister' an Helmut Schreck, der von 1972 bis 1974 an der Spitze des Marktes (siehe weiteren Bericht). Mit Böller-Donnern eröffneten die Schützen den Bürgerempfang am Marktplatz. Anschließend zogen die Blaskapellen aus Obergünzburg, Ebersbach und Willofs mit klingenden Märschen auf dem Platz, wo sie gemeinsam ein beeindruckendes Standkonzert gaben. Danach geleiteten die Böllerschützen und die Kapellen die Bürger zum Empfang in den Saal des Gasthofs 'Goldener Hirsch'. Bürgermeister Herbert Schmid rief dazu auf, trotz negativer Nachrichten sich nicht von einer pessimistischen Grundstimmung anstecken zu lassen: 'Machen wir uns frei von der landläufigen Neigung, fast alles nur noch pessimistisch und ängstlich zu betrachten.' Eine solche Sichtweise blockiere Kräfte und Energien, die für Veränderungen notwendig sind. Es dürfe nicht sein, dass die Tugenden verloren gehen, die beispielsweise die Nachkriegszeit kennzeichneten und die Deutschland zu Wohlstand, Stabilität und sozialem Frieden gebracht hätten. Er ermutigte die Bürger, zuversichtlich zu sein und auf die eigenen Stärken zu vertrauen.
Schmid verwies aber auch darauf, dass in der Gemeinde in diesen schwierigen Zeiten manches Vorhaben wohl nicht mehr in dem Tempo verwirklicht wird, das bisher üblich war. Es werde aber keinen Stillstand geben. Die Verantwortlichen würden sich den Herausforderungen stellen: 'entschlossen, zielstrebig und verantwortungsbewusst.' Dass man zusammenstehe, um gemeinsame Ziele zu erreichen, zeichne eine politische Gemeinde aus. Schmid dankte allen, die daran vertrauensvoll mitarbeiten und wünschte ihnen Glück und Wohlergehen in einem erfolgreichen und friedlichem Jahr 2003. 'Es ging uns noch nie so gut wie heute', meinte stellvertretende Landrätin Angelika Schorer. Doch sollten die Wünsche nicht schneller wachsen, als die Möglichkeiten sie zu erfüllen. Mit Mut und Zuversicht seien die Aufgaben der Zukunft zu bewältigen. Sie erinnerte auch an das gute Wirken des seit 30 Jahren bestehenden Landkreises Ostallgäu mit seinen starken Schulstandorten und den Seniorenheimen, die alten Menschen Geborgenheit bieten. Den Empfang im Hirsch-Saal gestalteten die Jugendkapelle sowie der Liederkranz und der Schützenchor musikalisch. Zum Auftakt grüßten auch die Obergünzburger Sternsinger mit ihren Liedern und Gedichten die Besucher. Um den Segen Gottes für die Marktgemeinde und ihre Bewohner baten Pfarrer Huber und sein evangelischer Kollege Martin.