Drillinge erblicken in Kempten das Licht der Welt. Von Katja Egli Kempten 'Es fühlt sich einfach wunderbar an', strahlt Caroline Thannheimer. In den Armen hat sie Mina, Gregor und Wendelin: Die 24-Jährige aus Oberstdorf ist frischgebackene Mutter von dreieiigen Drillingen, die im Kemptener Klinikum zur Welt kamen. 'Jetzt muss mein Mann hinterherspringen, hinten zwei und vorne ein Kindersitz da ist das Auto voll', lacht sie und streicht den knapp zwei Wochen alten Säuglingen behutsam über die Stirn.
In der achten Schwangerschaftswoche erfuhr die Oberstdorferin, dass sie drei Kinder auf einen Satz zur Welt bringen wird. 'Beim ersten Arztbesuch hieß es, dass es vielleicht zwei werden könnten, beim nächsten Mal meinte dann der Arzt überrascht, er sieht drei schwarze Punkte', erinnert sich die junge Mama. 'Zuerst waren mein Mann und ich natürlich geschockt. Doch dann haben wir uns schnell an den Gedanken gewöhnt', erzählt sie. Dass sie jetzt glücklich darüber ist, steht ihr ins Gesicht geschrieben: Die Augen der Mutter strahlen, wenn sie ihre Kleinen ansieht.
Auf die Welt kamen die drei per Kaiserschnitt. 'Das ist bei Mehrlingen fast üblich, vor allem wenn die Säuglinge falsch liegen und es die erste Entbindung ist, wie bei Caroline Thannheimer', erklärt Helga Mooz von der Klinik Robert-Weixler-Straße. Die Oberärztin führte mit Dr. Rüdiger Schönberg und Ärztin Maria Seitz die Operation durch. 'Wir sind wahnsinnig froh, dass die drei wohl- auf sind. Drillinge kommen bei uns schließlich auch nicht alle Tage vor', erzählen die Ärzte zufrieden.
'Als die Patientin zu uns kam, war der Muttermund schon offen, deswegen musste es schnell gehen', berichtet Seitz. Vormittags um 11.30 Uhr war die Reisekauffrau bei ihrem Arzt. Gegen 14 Uhr brachte sie ein Krankenwagen nach Kempten und schon kurz nach 15 Uhr kamen die drei an. Und zwar 'Schlag auf Schlag': Das Mädchen Mina erblickte um 15.01 Uhr das Licht der Welt, die Jungen Gregor und Wendelin folgten um 15.02 und 15.03 Uhr, schildert die junge Mama die Entbindung: 'Ich hatte gar keine Zeit mehr, unruhig zu werden, weil die Kinder sechs Wochen zu früh dran waren.'
Mina, Gregor und Wendelin geht es gut. Sie liegen zu dritt nebeneinander in einem Wärmebett auf der Säuglingsstation und waren mit je etwa 1900 Gramm von Anfang an außer Gefahr.
Die Ruhe selbst
Der Vater, Thade Thannheimer, durfte beim Kaiserschnitt nicht dabei sein, wartete aber geduldig vor der Tür. 'Meistens sind die Männer ja viel aufgeregter als die werdenden Mütter, doch dieser Papa war die Ruhe selbst', bestätigt Maria Seitz.
Die dreifache Mutter ist mittlerweile schon wieder zu Hause. 'Da ich wahrscheinlich nicht so schnell in den Beruf zurückkehren werde, muss mein Mann nun eben etwas mehr arbeiten', witzelt die ehemalige Angestellte der Oberstdorfer Kurverwaltung. Angst vor der Zukunft hat sie nicht.
Die junge Familie wird zunächst in eine größere Wohnung im Haus der Eltern umziehen. 'Da kann mir meine Mutter dann gut unter die Arme greifen', freut sich Caroline Thannheimer.
Ob sie noch mehr Kinder will? ' Jetzt hoffen wir erst einmal, dass unsere Babys rechtzeitig zu Weihnachten nach Hause dürfen und dann müssen wir uns um einen Drillings-Kinderwagen bemühen', lacht sie. 'Aber wer weiß. Vielleicht wenn die drei aus dem Gröbsten raus sind . . .' In den Armen ihrer Mama, Caroline Thannheimer, fühlen sich Mina, Gregor und Wendelin am wohlsten. Kinderkrankenschwester Helga Raml (links) vom Kemptener Klinikum hat noch Schwierigkeiten, die drei auseinander zu halten. Doch bestimmt werden die knapp zwei Wochen alten Drillinge sich bald unterscheiden sie sind nämlich dreieiig. Foto: Martina Diemand