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Mit Metalldetektor auf Schatzjagd

Bolsterlang / Sonderdorf

Mit Metalldetektor auf Schatzjagd

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    Mit Metalldetektor auf Schatzjagd
    Mit Metalldetektor auf Schatzjagd Foto: michaela schneider

    Wahrscheinlich ists der Suchtrieb, der ihn immer wieder mit dem Metalldetektor ins Gelände treibt, vermutet Sebastian Pabst. Schon als Kind war er ganz heiß auf die Ostereiersuche, auch in die Pilze geht er gern. Schatzsuche sei jetzt das "Nonplusultra", erzählt der 16-Jährige.

    Vor einem guten Jahr investierte der Gymnasiast sein Erspartes in einen Metalldetektor, seitdem ist er damit in der Region unterwegs. Schmuck, Münzen oder Musketenkugeln hat er gefunden - auch eine Silbermünze aus dem Jahr 1641 aus der Zeit König Ferdinands I. "Man rechnet: Etwa jeder zehnte Fund ist etwas Gescheites", so der Geschichtsfan. Dabei gebe es zwei Arten von Suchern: Militariasucher, die auf Gegenstände aus den Weltkriegen fixiert sind. Und Schatzsucher wie Sebastian, die nach Relikten wie Münzen, Anhängern oder Fibeln (Gewandnadeln) forschen. Sein Traum: "Superinteressant wäre ein Fund, der die regionale Geschichte in ein neues Licht stellt - etwa, wenn ich nachweisen könnte, dass an einem bestimmten Ort einst ein römisches Landhaus stand."

    Im Herbst fand er auf dem Grundstück seines Nachbarn zwei Ullr - Talismane, die Skifahrer Mitte des 20. Jahrhunderts auf der Piste dabei hatten. Diese hat der 16-Jährige dem FIS-Skimuseum in Fischen übergeben, das wohl im Jahr 2011 eine Dauerausstellung mit Ullr-Plaketten einrichten möchte.

    Ein wenig sehe er aus, wie ein Einzelkämpfer, wenn er auf Schatzsuche geht, erzählt Sebastian. Über einen Kopfhörer empfängt er die Signale, der Detektor sehe aus wie ein Krückstock mit Kasten und Suchspulen. Zudem stets dabei: ein "Pinpointer" - ein Gerät zur exakten Ortsbestimmung -, ein Spaten und eine Tasche für Funde.

    Leer bleibt diese nie: "Ich nehme alles mit, was ich finde - auch Müll", sagt der 16-Jährige. Für Grundstücksbe- sitzer sei es gut, wenn Felder gesäubert würden - und: Sollte Sebastian im gleichen Gelände erneut

    sammeln, wolle er nicht den gleichen Müll wiederfinden. Zudem sei es wichtig, jeden Fund genau zu untersuchen. "Sonst kann man schnell mal einen 2000 Jahre alten Knopf wegwerfen", erzählt der Sonderdorfer. Auch wie man Funde reinigt, muss gelernt sein. Fortbilden will er sich auf dem Gebiet Scherbenlehre, um entsprechende Funde richtig einzuordnen. Ganz wichtig ist laut dem Jugendlichen die Einhaltung gesetzlicher Rahmenbedingungen (siehe Infokasten).

    Sebastians Wunsch wäre eine Ausnahmegenehmigung, um an historisch interessanten Orten Historiker und Archäologen bei der Erforschung der Vergangenheit zu unterstützen. Doch auch sonst hat er Ideen, wo er noch suchen könnte: Kontakt zum Grundstücksbesitzer eines Hügels hinter den Lorettokapellen hat Sebastian bereits aufgenommen - hier zogen einst etliche Pilger vorbei. Auch Skipisten sind interessant oder die alte Salzstraße übers Oberjoch. Nicht zuletzt sind Äcker wahre Schatzgruben für Hobbyarchäologen.

    Kontakt: Wer Sebastian auf seinem Grund auf Schatzsuche gehen lassen möchte, kann ihn kontaktieren, Email: pabst.sebastian@googlemail.com oder per Telefon, 08326/36340.

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