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Artikel: Mit Kindern über den Tod reden

31. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Information Eltern und ihr Nachwuchs machen sich ein Bild von der Trauer

Dietmannsried | eva | "Wenn der Tod ins Leben einbricht" ist es für manche Erwachsenen schwierig, mit Kindern darüber zu sprechen. Ein Informationsnachmittag zum Thema sollte Eltern und Kindern Hilfen für den Umgang mit Tod und Trauer geben. Veranstalter war die Kinder-Gruppe von "Net" (Neuevangelisierung des dritten Jahrtausends) in Dietmannsried.

Pastoralreferent Josef Eberle von der Kontaktstelle für Trauerbegleitung in der Diözese Augsburg erläuterte den Eltern die Thematik, während sich Pfarrer Helmut Guggemoos mit Unterstützung des Net-Gruppenteams den Kindern widmete. Gemeinsam wurde der Film "Willi wills wissen - Wie ist das mit dem Tod" angeschaut. Anschließend weiß Jonas, dass ein Grab 1,80 Meter tief sein muss und Eva erinnert sich, dass Tote keinen Puls mehr haben, weil das Herz nicht mehr schlägt.

Doch auch die Erwachsenen haben Neues erfahren. "Dass das Wort Friedhof umfriedeter Platz, der die Toten von den Lebenden trennt, bedeutet, habe ich nicht gewusst," erzählt eine Teilnehmerin.

Die Eltern wollen vor allem wissen, wie sie mit ihren Kindern Sterbefälle in der Familie besprechen können. Eine Erzieherin, die oft mit Elternfragen zum Thema konfrontiert wird, sucht sinnvolle Antworten, die sie weitergeben kann. Eberle zeigt auf, wie unterschiedlich Trauerphasen verlaufen und wie viel Geduld die Begleitung abverlangt. Der Pastoralreferent weist darauf hin, dass es falsch ist, Kinder vom Trauerprozess auszuschließen, da sie mit dem Tod ganz natürlich umgingen. Sie bräuchten, so der Referent, in der Zeit des Abschiednehmens viel Nähe und Zuwendung.

Die Kinder tauschen sich im Nachbarzimmer über ihre Erfahrungen mit Trauer aus. "Ich habe geweint, als mein Opa starb", berichtet eine Neunjährige. Andere erzählen vom Verlust eines Geschwisterchens, auch der Tod von Haustieren wird betrauert.

Dabei bleibt die Gruppe aber nicht stehen. Bald schon tauschen die Kinder anhand eigener Zeichnungen ihre Vorstellungen vom Himmel aus. Schutzengel sind zu sehen, Kinder, die auf Wolken schweben, das friedliche Zusammenleben von Mensch und Tier und ein riesiges Wohnzimmer, das sich langsam mit Engeln füllt. Über eines sind sich alle kleinen Teilnehmer einig: Im Himmel ist es sehr schön.

Ein großes Buchangebot zum Thema liegt für Erwachsene und Kinder aus. Beim Heimgehen sind die Teilnehmer zufrieden. "Wir haben jetzt viel konkretere Vorstellungen, wie wir unseren Kindern Sterben und Tod erklären können."