Thema beim jüngsten Landfrauentag in Buchloe Buchloe (bz). Mit dem Thema "Alte Hausmittel - neu entdeckt" befassten sich die Landfrauen bei ihrem jüngsten Treffen in Buchloe. Ursula Uhlenmayr aus Burgberg bei Sonthofen erläuterte anschaulich, weshalb gerade in der heutigen Zeit eine Rückbesinnung auf natürliche Heilmittel angebracht sei. Die Referentin absolvierte eine pharmazeutische Ausbildung und arbeitet in einer Apotheke.
Weil der moderne Mensch vielfachen Belastungen und Umweltgiften ausgesetzt sei, brächten die Hausmittel die Erkrankungen "auf eine gute Straße" und versuchten so auf schonende Weise die körpereigenen Abwehrmechanismen zu stärken und ohne Nebenwirkungen eine Besserung herbeizuführen, erklärte Uhlenmayr. Am Beispiel der Zwiebel und des Wirsings erläuterte sie konkrete Behandlungsmöglichkeiten. Die enorme Heilkraft der Zwiebel lasse sich mit einem Zwiebelfußsohlenwickel besonders gut nützen. Da gerade die Fußsohlen eine Verbindung zu anderen Organen, wie Blase und Nieren, hätten, wirkten aufgelegte dünne Zwiebelringe, die zuvor auf einem umgedrehten Kochtopfdeckel angewärmt werden sollten, entgiftend bei grippalen Infekten. Auch zur Schleimverflüssigung und zur Verbesserung der Fließfähigkeit des Blutes habe sich die Zwiebel mit ihren ätherischen Ölen schon oft bewährt. Wirsing habe als Auflage auf entzündete Gelenke schon manchen Fersensporn kuriert.
Außerdem ging Uhlenmayr auf die verschiedenen Wickel ein und erläuterte die Wirkung von Quark-, Essig- und Fieberwickeln. Auf ihren "modernen Honigbrustwickel" und die äußerliche Anwendung von Salz/Kirsch-Wasser (vier Esslöffel Meersalz auf einen halben Liter Kirschwasser) bei Gelenkschmerzen wies sie besonders hin. Sie appellierte an die Frauen, das alte Wissen der Naturheilkunde neu zu beleben und auch anzuwenden, besonders weil die Bäuerinnen und Landfrauen an der Quelle für hochwertige und frische Hausmittel säßen. Anita Martin von der Staatlichen Beratungsstelle für Ernährung und Hauswirtschaft in Kaufbeuren berichtete über die laufenden Aktivitäten und wies besonders auf den "Tag der offenen Tür" an der Technikerschule am 15./16. Februar hin. Interessanten Themen, wie "Schön mit Milch", "Kreative Küche" und Umweltschutz beim Waschmitteleinsatz lohnten einen Besuch sicher, so Martin. Die Buchloer Ortsbäuerin Uschi Amberger informierte über den Landfrauentag in Marktoberdorf, der dieses Jahr am 21. März stattfinden wird. Der Vortrag über das Thema "Was das Leben schön macht" verspreche auch heuer wieder sehr interessant zu werden. Gerade in der schwierigen Zeit, in der sich heute die Landwirtschaft befinde, sollten die Bäuerinnen als Hauptbetroffene ein solches Angebot zum Ausspannen und als Erfahrungsaustausch nützen.