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Artikel: Mit E-Mail ins neue Amt gestartet

12. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
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Zwischenbilanz Grünenbachs Rathauschef Markus Eugler glücklich mit neuer Herausforderung

Von Sabrina Müller |GrünenbachBoden und Lampen sind neu und in den Schränken hat Grünenbachs Bürgermeister Markus Eugler ordentlich ausgemistet, seit er vor rund 100 Tagen sein Büro im Rathaus in Ebratshofen bezogen hat. Die vielen Akten aus dem Zweiten Weltkrieg lagern derzeit im Nebenraum zwischen und der Schreibtisch steht jetzt mit Blick auf die grünen Hügel des Westallgäus - "nicht immer ganz einfach, sich bei dem Ausblick auf die Arbeit zu konzentrieren", wie Eugler mit einem Augenzwinkern sagt.

Problemloser Wechsel

Seine Startbedingungen seien gut gewesen; der Wechsel zwischen ihm und Amtsvorgänger Olaf Hoffmann sei problemlos und innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen gewesen. Und auch wenn die Position als Rathauschef vom Zeitaufwand her durchaus eine hauptamtliche Stelle sei: Eugler hat gewusst, worauf er sich einlässt. Seinen Job als Rettungsassistent und Wachleiter bei der Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuz in Lindenberg hat er auf 22,5 Stunden die Woche runtergeschraubt. "Momentan lässt sich beides gut vereinbaren", fasst der gebürtige Grünenbacher die Situation kurz zusammen.

Markus Eugler, der in die Fußstapfen seines Vaters Josef Eugler tritt - er war von 1984 bis 1996 ebenfalls Bürgermeister von Grünenbach - bezeichnet seine neue Stelle als Herausforderung, der er sich stellen darf, sich gleichzeitig gewachsen fühlt und viel Spaß bei der Arbeit hat. "Echt toll, wenn man so etwas von seinem Job sagen kann."

Ganz wichtig ist für den Bürgermeister die Zeit mit seiner Familie. Dass er jetzt mehr unterwegs ist, falle gar nicht so auf, weil er mittags oder tagsüber oft daheim sei und viele Termine erst am Abend liegen. Arbeit mit nach Hause nehmen kommt für den 40-Jährigen nicht in Frage. Und auch sonst möchte er seine Frau Irene und die zwei Kinder Felix (11) und Fabienne (14) aus dem Bürgermeisteramt raushalten.

"Wenn sie bei einem Termin dabei sein wollen, dann können sie das gerne. Aber meine Frau muss nicht repräsentieren."

Die Stimmung im Gemeinderat beschreibt Markus Eugler als "nach wie vor sehr einheitlich", als ein "angenehmes Zusammenschaffen", wobei jeder offen seine Meinung sagt. "Das Engegament ist hoch." Froh ist Eugler über die sachliche Kritik seiner Ratsmitglieder, denn "davon profitiere ich". Im Herbst möchte er mit dem Gemeinderat in eine Art Klausur gehen, um Richtung und Ziele der laufenden Legislaturperiode festzulegen.

Moderne Kommunikationsmittel

Auch zu den 15 Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung hat der Rathauschef nach eigener Aussage einen guten Draht. Seine Einführung moderner Kommunikationsmittel wie E-Mail hat vieles vereinfacht. Wo immer es geht, "gibts die Papierform nicht mehr".

Ansonsten "läuft es gut an". Projekte wie Photovoltaikanlagen, Flurbereinigung, Straßensanierung und Wasserversorgung sind in Angriff genommen. "Schlafende Geister" möchte Eugler beim Thema Tourismus wecken. Da habe die Kommune bisher zu wenig gemacht. "Und da gehöre ich auch dazu", gesteht der Rathauschef ein.

Tourismus ist Thema

"Wir haben was zu bieten und das müssen wir richtig verkaufen", sagt Eugler, der festgestellt hat, dass das Thema Tourismus wohlwollend von den Bürgern angenommen wird. Letztlich profitieren von mehr Gästen nicht nur die Ferienwohungsbetreiber, sondern auch andere wie Metzger oder Bäcker, zeigt er sich überzeugt.

Sich selbst hat Markus Eugler das Ziel auferlegt, nicht zu euphorisch in sein neues Amt zu starten und aufzupassen, denn: "Es geht nicht alles auf einmal." Außerdem möchte er wieder mehr laufen gehen, "denn das fehlt mir einfach und irgendwann werde ich unausgeglichen."