Die Kosten für Wasser und Abwasser steigen ab 1. Januar: Um rund zehn Prozent erhöht das er Kommunalunternehmen (KKU) die Preise. Der Netto-Preis für Wasser wird von 1,10 auf 1,25 Euro (13,6 Prozent) pro Kubikmeter angehoben, die Gebühr für das Schmutzwasser steigt von 1,80 auf 1,90 Euro (5,5 Prozent) pro Kubikmeter und für Niederschlagswasser fallen jährlich künftig 46 statt 42 Cent im (9,5 Prozent) pro Quadratmeter an. Warum? Weil viele völlig veraltete Wasser- und Abwasserleitungen erneuert werden müssen, erläutert KKU-Geschäftsführer Thomas Siedersberger.
Im Allgäu, sagt Siedersberger, stehe ausreichend Wasser zur Verfügung. Der "Luxus", jederzeit qualitativ hochwertiges Trinkwasser aus dem Wasserhahn zu bekommen, sei jedoch mit erheblichem Aufwand verbunden: 520 Kilometer Wasser- und Abwasserleitungen liegen in zwei Metern Tiefe unter der Stadt - und die seien teils stark veraltet: 62 Kilometer der Wasserleitungen seien älter als 60 Jahre, rund 75 Kilometer der Abwasserleitungen älter als 80 Jahre. Die durchschnittliche Lebensdauer von Wasser- und Abwasserleitungen betrage jedoch 50 beziehungsweise 70 Jahre.
"Je älter die Leitungen, desto häufiger treten punktuelle Schäden auf", erläutert Siedersberger. Und diese ständig zu beheben, mache die ganze Leitung nicht besser, sondern koste mehr als eine Sanierung. Und Andreas Gnoth, Abteilungsleiter Wasserversorgung beim KKU, fügt hinzu: "Schlecht ist es vor allem, wenn alle Leitungen gleichzeitig altern, weil man dann mit der Sanierung überhaupt nicht mehr hinterher kommt." In Kempten wolle man das vermeiden, deshalb sei das KKU ständig dabei, die Kanäle zu sanieren: Vor allem in Sankt Mang und in Thingers war das KKU in diesem Jahr aktiv, sobald die Frostperiode vorbei ist, soll es laut Gnoth in Herren- und Madlenerstraße sowie in der Zwingerstraße weitergehen.
Und was kostet so eine Sanierung? "Das hängt davon ab, ob man in einem Neubauviertel in die Wiese gräbt oder auf vielbefahrenen Straßen oder in der Altstadt", betont Gnoth: "Aber 1000 Euro pro Meter kommen da schon mal zusammen." Freilich versuche das KKU stets zu sparen. Deshalb werde bei jeder Maßnahme im Tiefbau geschaut, ob das KKU nicht gleichzeitig dort tätig werden könne. So seien heuer im Cambodunumweg und in der Hengelerstraße Straßenbau und Leitungssanierung zusammengefallen.