Buchloe (ml). - Den sechsten Platz erreichte der Buchloer Pilot Helmut Korb bei den diesjährigen deutschen Hubschrauber-Meisterschaften in Stendal bei Berlin. 20 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren dort in ihren Maschinen gegeneinander angetreten. Mit Korb ging als Copilot der Landsberger Michael Derr an den Start. 'Für den Wettbewerb hatten wir einen angemieteten Hubschrauber zur Verfügung, mit dem man zum Beispiel in Australien große Kuhherden zusammentreibt', erklärt Korb. Die zweisitzige Maschine vom Typ 'Hughes 269' habe er bei der Meisterschaft aber für gänzlich andere Zwecke verwendet. So mussten die Teilnehmer unter anderem einen gefüllten Wassereimer, der an einem Seil aus dem Hubschrauber hing, in dreieinhalb Minuten durch einen Slalomparcours, der am Boden aufgebaut war, führen. 'Das war ein Slalom mit zwölf Toren, wie beim Skifahren, der Eimer stellt den Skifahrer dar', erklärt er. Die Piloten mussten Korb zufolge dabei immer die Höhe von fünf Metern einhalten und den Eimer schließlich aus elf Metern Höhe auf einer Zielscheibe abstellen. Wasser zu verschütten oder das Ziel nicht zentimetergenau zu treffen, bedeutete Punktabzug. 'Beim Navigationswettbewerb wurden die Maschinen dann nur mit Kompass und Karte, das heißt ohne elektronische Navigationssysteme, geflogen', erzählt der 41-Jährige. Der Copilot weise dabei dem Piloten die anzufliegenden Punkte an, 'wie der Beifahrer bei einer Autorallye.
' Die Ziellinie sollte nach genau einer Stunde und 18 Minuten überflogen werden. 'Da waren wir leider 18 Sekunden zu früh dran', wirft Korb ein, der in diesem Jahr zum dritten Mal an dem Wettbewerb teilgenommen hatte. Doch wenn man berücksichtige, dass sein Copilot Michael Derr und er aus Zeitgründen nur zwei Stunden in ihrem Meisterschafts-Hubschrauber trainieren konnten, sei der sechste Platz durchaus ein respektables Ergebnis. Für Korb, der seit 1986 'in die Luft geht', ist die Fliegerei eine Leidenschaft. Der Buchloer, der beim Fliegerhorst Penzing als Hubschrauberpilot tätig ist, hebt auch privat nur zu gern vom Boden ab. 'Das Fliegen ist mein Beruf und mein Hobby.' Diese Einstellung teilt er mit vielen Teilnehmern bei den deutschen Meisterschaften in Stendal. So lasse sich das Publikum dort in drei Kategorien unterscheiden: Zivile oder militärische Berufspiloten, Hobby-Flieger, 'die bei solchen Wettkämpfen ihr Glück versuchen' und diejenigen, 'die das nötige Geld übrig haben, um sich einen eigenen Hubschrauber zu leisten - zum Beispiel anstelle einer Yacht', so Korb. Allen gemeinsam sei natürlich die Begeisterung für das Fliegen. So werde von früh bis spät über nichts anderes als Hubschrauber geredet und über die Vor- und Nachteile bestimmter Typen gefachsimpelt. Auch wenn Korb ohne Medaille von den deutschen Meisterschaften zurückgekehrt ist, ist er zufrieden mit dem Erreichten: 'Ich hatte gehofft, unter die ersten Fünf zu kommen. Nun bin ich nur um einen Platz schlechter gewesen.' Vielleicht werde er es im kommenden Jahr noch einmal versuchen, meint er. 'Aber das ist noch völlig offen.'