Rund 500 Millionen US-Dollar in Form gefälschter Banknoten und Silber-Zertifikate haben zwei Männer am Mittwoch in eine Bank im Kleinwalsertal gebracht. Einen Teil davon wollten sie dort in Euro umtauschen. Die beiden mutmaßlichen Betrüger im Alter von 51 und 45 Jahren stammen aus Nordrhein-Westfalen und agierten nach Polizeiangaben im Auftrag eines niederländischen Devisenhändlers. Einer von ihnen kippte noch bei der Festnahme mit Herzbeschwerden um.
Im ersten Anlauf brachten die beiden Männer gefälschte Zertifikate und Blüten - darunter auch so nicht existierende Banknoten mit dem Aufdruck "1Million US-Dollar" - im Gesamtwert von 202 Millionen US-Dollar in einem Aktenkoffer zur Bank. Seinen Inhalt wollten sie in einem Depot als Sicherheit anlegen, um den Gegenwert in Euro zu kassieren.
Bei der Bank jedoch, die laut Josef Eienbach von der Polizei Kleinwalsertal bereits vergangenen Herbst auf ein gefälschtes Zertifikat hereingefallen war, wurde man stutzig und ließ die Wertpapiere über die Zentrale in Rankweil prüfen. Dabei stellte sich heraus, dass sowohl Geldscheine als auch Zertifikate gefälscht waren. Daraufhin alarmierten Bankmitarbeiter die Polizei.
Nicht echt waren auch die anderen Banknoten im Wert von 288 Millionen US-Dollar sowie der Lagerschein über 1000 Silberzertifikate im Wert von jeweils einer Million US-Dollar, die das Täter-Duo zudem mit sich führte und laut Polizei vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls in echte Euro umwechseln wollte. Insgesamt stellten die Beamten im Kleinwalsertal Falschgeld im Wert von 487 Millionen US-Dollar, drei Silber-Zertifikate über drei Millionen US-Dollar und den Lagerschein für die 1000 Zertifikate sicher (Gesamtwert: Rund 1,5 Milliarden US-Dollar). Alle Blüten hatten die Täter nach Polizeiangaben aus einem Depot in der Schweiz geholt. Sie überquerten damit drei Staatsgrenzen, um ins Kleinwalsertal zu gelangen.
Der 45-jährige Täter wurde nach der Festnahme in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert. Der 51-Jährige war laut Eienbach bei der Festnahme in der Bank mit Herzbeschwerden zusammengebrochen. Mit dem Verdacht auf Herzinfarkt wurde er unter Polizeibegleitung in die Klinik Immenstadt eingeliefert. "Die Ärzte dort stellten jedoch nichts fest", sagt Eienbach. Da der Mann aber nun schon in Deutschland war und Deutscher ist, sei er in Kempten der Staatsanwaltschaft vorgeführt und inhaftiert worden.

Ermittlungserfolg nach einem Monat
Vermieter in Kempten bestohlen - Polizei nimmt Diebesbande fest
Einschlägig vorbestraft
Beide Täter sind einschlägig vorbestraft, der 51-Jährige zudem wegen vieler anderer Delikte. Die Polizei hat nun nach ihren Angaben großes Interesse, an die Hintermänner der beiden zu kommen. Diese werden in den Niederlanden vermutet. Das erschwere die Ermittlungen, da neben den Staats- auch Sprachgrenzen zu überwinden seien.