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Mit 16 Huskys durch die Eiswüste am Yukon

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Mit 16 Huskys durch die Eiswüste am Yukon

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    Von Christine Rothauscher, Altusried-Walzlings Tausend Meilen durch Eis und Schnee, ein Rennen, das Mensch und Tier alles abverlangt: Diese Herausforderung fasziniert Silvia Furtwängler seit vielen Jahren. Jetzt stellt sich die Wahl-Allgäuerin mit 16 ihrer Huskys zum zweiten Mal dem 'Yukon-Quest' - dem härtesten Schlittenhunderennen der Welt. 'Sich trotz Kälte und anderer Strapazen zum Ziel durch kämpfen, das ist das Abenteuer meines Lebens', ist die 41-Jährige aus dem Altusrieder Weiler Schreiers bei Walzlings überzeugt. Schwarzer Lockenkopf, schlank, sportlich und langbeinig - Silvia Furtwängler würde wohl auch auf dem Laufsteg eine gute Figur machen. Doch sie winkt lachend ab. 'Bei so einem Schickimicki-Leben würde ich ja auf den Hund kommen.' Das ist sie genau genommen schon lange - und zwar exakt 42 Mal. Denn soviele Huskys gehören derzeit zum 'Team' der Ausdauersportlerin. Ein kalter November-Wind weht an diesem Nachmittag durch die Toreinfahrt ihres Einödhofs in Schreiers. Alles ist still, nur ein schwarz-weißer Hundekopf schaut aufmerksam hinter einem Scheunenfenster hervor. 'Das ist Caruso, einer meiner treuen Weggefährten in Alaska', erklärt Silvia Furtwängler und streichelt den spitzohrigen Husky. Der schaut sie aufmerksam an, als ob er wüsste, dass es bereits in wenigen Tagen in die Schneewüste des hohen Nordens gehen wird.

    Zum Training nach Alaska Mit 16 Tieren wird die 41-Jährige per Spezialtransport zum Training nach Alaska reisen. Drei Monate später ist es soweit: Dann beginnt der 'Yukon-Quest', das härteste Schlittenhunderennen der Welt. 1000 Meilen oder 1631 Kilometer führt die Strecke durch eine unendliche Schnee- und Eiswüste entlang des legendären Flusses Yukon. In 14 Tagen will Furtwängler die Route mit ihrem rund 100 Kilo schweren Schlitten absolvieren. Möglich machen die Teilnahme nicht zuletzt die Sponsoren der Oberallgäuerin. 'Dieses Rennen verlangt Mensch und Tier alles ab. Und vorhersehbar ist nichts bei dieser Jagd in der Tiefkühlkammer am Yukon', heißt es in einer Wettbewerbs-Beschreibung. Schrecken diese Bedingungen nicht ab? Die zierliche Frau mit dem starken Willen lacht - und das, obwohl bislang noch keine Europäerin die Distanz komplett absolviert hat. Das gilt auch für die Wahl-Allgäuerin, die bereits rund 200 Rennen erfolgreich absolviert hat. Bei ihrem ersten 'Yukon- Quest' hatte sie das Rennen auf halber Strecke abgebrochen. 'Meinen Hunden ging es nicht optimal, da wollte ich nicht weiter machen.' Und dennoch: 'Der Yukon-Quest prägt dich, es ist wie eine Sucht', verrät die ehemalige Reisebüro-Kauffrau, die ihre Erfahrungen in der Eiswüste vor kurzem in einem Buch veröffentlicht hat. Vor der Abreise mit ihrem Sibirian- und Alaska-Husky-Gespann verbringt Silvia Furtwängler viel Zeit mit Ehemann Jürgen und ihrem sechsjährigen Sohn Steven. Der Bub war schon bei einem Trainings-Trip im hohen Norden dabei. Jetzt will er sich zusammen mit seinem Papa zu Hause um die ältere Hundeschar und die wuscheligen Welpen von Hündin 'Mikick' kümmern. 'Daumenhalten' ist im Einödhof bei Walzlings angesagt, wenn 'Musherin' Silvia Furtwängler mit ihren Huskys auf der Fährte der alten Goldsucher von Fairbanks in Alaska nach Whitehouse in Kanada unterwegs ist. Die Siegprämie von 30 000 Dollar (das Startgeld beträgt 1000 Dollar) ist es nicht, was die Allgäuerin antreibt. 'Ich will es einmal schaffen und bis zum Ziel kommen, mehr nicht.' i 'Tausend Meilen Eis' heißt das im Ullstein-Verlag erschienene Buch von Silvia Furtwängler. Das ZDF-Mittagsmagazin berichtet am Dienstag, 26. November, ab 13 Uhr über die Oberallgäuerin.

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