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Mit 100 Jahren springlebendig

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Mit 100 Jahren springlebendig

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    Festakt zum Jubiläum der Lindenberger Volksbank Lindenberg (pem). Das Unternehmen hat vier Gesellschaftsordnungen auf deutschem Boden erlebt, Inflation und Währungsreform überstanden und präsentiert sich pünktlich zum Jubiläumsjahr in 'Bestform'. Allen Grund den 100. Geburstag zu feiern, hat die Lindenberger Volksbank. Am Donnerstagabend tat sie es bei einem Festakt im 'Löwen'-Saal. 'Unsere Volksbank ist jung und aktiv für die Region geblieben. Stolz nach Jahren, aber gesund und springlebendig', fasste Vorstand Bernhard Gutowski die 100-jährige Geschichte zusammen. Heute wird ab 13 Uhr zusammen mit Kunden und Mitgliedern auf dem Stadtplatz gefeiert.

    Gutowski nahm die Gäste mit auf eine kleine Zeitreise. Als 54 Bürger im April 1906 den Lindenberger Spar- und Darlehensverein gründeten, war die genossenschaftliche Idee schon 40 Jahre alt. Damals blühten Handel und Gewerbe in Lindenberg auf, der Strom war 13 Jahre zuvor gekommen, seit fünf Jahren hielten Züge. Die Bank wuchs schnell. Zum Jahresende 1906 hatte sich die Zahl der Mitglieder verdoppelt. Die rasante Entwicklung wurde erst durch die Weltwirtschaftskrise 1923 gebremst. 1930 wurde der Spar- und Darlehenskassenverein in Volksbank Lindenberg umbenannt und das Gebäude Bismarckstraße 9 als Sitz der Bank ausgebaut. 'Die Geschäftsausstattung war klein, aber fein', so Gutowski. Wesentlicher Teil des damaligen Geschäftsumfanges waren neben einem Warenlager auch die Bereitstellung einer Schrothmühle und einer Viehwaage. 'Entscheidende Schritte, um eine auf Dauer im Landkreis überlebensfähige Bank zu entwickeln' (Gutwoski) wurden in den Jahren 1970 bis 72 unternommen. Damals folgten die Verschmelzungen mit den Raiffeisenbanken Niederstaufen, Hergensweiler, Opfenbach und Wohmbrechts. Die Fusion mit der Raiffeisenbank Scheidegg (1996) habe die wachsende Bank noch einmal voran gebracht. Der Schlüssel zum Erfolg ist für den Vorstand die Einsatzbereitschaft und der Leistungswillen aller Beschäftigten und Verwaltungsratsmitglieder. Und weil die Bank 'nur so gut ist wie ihre Mitarbeiter' (Gutowski), legt das Haus Wert auf Aus- und Weiterbildung. Die Technik habe die Entwicklung zwar unterstützt, den 'größten Fortschritt jedoch machte die Beratungsqualität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich für sie zum kompetenten Ansprechpartner in allen Bankgeschäften entwickelt haben.' Friedrich Wilhelm Raiffeisen war vor 150 Jahren angetreten, die Not der ländlichen Bevölkerung zu lindern, und zwar solidarisch. Dieser Gedanke sei nach wie vor aktuell, betonte Landrat Dr. Leifert. Er verwies auf das Verhalten der Deutschen Bank. Bei einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent entlasse das Unternehmen tausende Mitarbeiter. Von derlei Geschäftsgebahren, so der Landrat, heben sich Sparkassen und genossenschaftliche Institute ab. 'Sie sind für die Region da', meinte Dr. Leifert nicht zuletzt mit Blick auf die ungewöhnlich hohe Ausbildungsquote der Volksbank und ihr Sponsoring. Die Bedeutung vor allem für den Mittelstand und kleinere Gewerbebetriebe hat die Volksbank nicht verloren, wie Josef Schlick, Vorsitzender des Industrie- und Handelsgremiums Lindau-Bodensee feststellte. 'Gerade kleinere Unternehmen und Mittelständler brauchen einen langfristig verlässlichen Partner.' Er bat die Volksbank deshalb darum, ihren 'nach wie vor vorhandenen Spielraum zugunsten der Firmen und Existenzgründer zu nutzen.' Den Schlusspunkt unter den offiziellen Teil der Feier setzten die Mitarbeiter des Unternehmens, genauer der Volksbank-Chor. 'Wir sind die Bank für die Region', sangen die 17 Frauen und Männer unter Leitung von Michael Spiegel Hand in Hand. 'Stark, mitreißend, begeisternd', fand das nicht nur Vorstand Bernd Müller.

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