Reportage: Missglückte Geschenke und tödliche Weihnachten: Fakten zum Fest der Liebe

11. Dezember 2013 09:48 Uhr von Stephan Michalik
Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

Weihnachten ist zur Zeit allgegenwärtig: 'Last Christmas' von Wham! läuft in jedem Kaufhaus, tausende Allgäuer tummeln sich auf Adventsmärkten und in Fußgängerzonen der Region - ganze Häuserzeilen sind mit Lichterketten und Weihnachtsschmuck verziert. Woher kommt das 'Fest der Liebe' und was bedeutet die (Vor)Weihnachtszeit für uns Menschen? Wir haben Fakten über das Fest zusammengetragen, die Sie wahrscheinlich noch nicht kennen.

Weihnachten ist...(vermutlich) nicht der Geburtstag von Jesus: An Weihnachten feiern wir die Geburt von Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Und während die meisten Historiker davon ausgehen, dass der Wanderprediger Jesus von Nazareth tatsächlich gelebt hat, wurde er wahrscheinlich nicht am 24. oder am 25. Dezember geboren. Sein genaues Geburtsdatum steht nicht im Neuen Testament. Warum wir trotzdem zwischen dem 24. und dem 26. Dezember feiern? Historiker vermuten, dass sich das damals junge Christentum am Geburtsfest (25. Dezember) des römischen Sonnengottes "Sol invictus" orientierte. Weihnachten ist... Schenken: Sind Gold, Weihrauch und Myrrhe - also die Gaben der Heiligen Drei Könige an das Christuskind - der Grund dafür, dass wir uns an Weihnachten beschenken? Eher weniger. Den Brauch, Kinder am Weihnachtstag zu beschenken, etablierte erst Martin Luther 1535. Er wollte eine Alternative zur Heiligenverehrung schaffen. Vor Luther beschenkten sich römisch-katholische Familien nämlich am Nikolaustag. Mittlerweile kritisieren sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche den aktuellen Umgang mit Weihnachten, denn:

Weihnachten ist... teuer: 43 Euro mehr als im Vorjahr wollen die Deutschen in diesem Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben, insgesamt sind das 273 Euro. Das hat eine Studie des Beratungs-Instituts Ernst & Young ergeben. Es ist der höchste Wert seit Beginn der Befragung 2007. Ganz oben auf der Geschenkliste stehen laut der Studie Bücher, Geschenkgutscheine, Kleidung und Spielsachen. Allein für letzere wollen die Deutschen 1,65 Milliarden Euro ausgeben. Weihnachten ist... Weiterverkaufen: Leider liegt so mancher Schenker mit seiner Geschenkidee nicht richtig. Und das betrifft nicht nur die Klassiker (Krawatten und Handtücher). Der Online-Händler eBay sprach im Jahr 2012 zum Beispiel von unerwünschten Geschenken im Wert von rund 617 Millionen Euro. Der Umsatz von Online-Flohmärkten steigt in der Zeit nach der Bescherung um rund 20 Prozent. Die unbeliebesten Geschenke sind laut eBay übrigens Socken und Unterwäsche. Weihnachten ist...  grün statt weiß: Es ist eigentlich der Traum zum Fest: Weiße Weihnachten. Und irgendwie erwarten wir jedes Jahr, dass es pünktlich am 24. Dezember gefälligst zu schneien hat. Doch zumindest bundesweit ist die Weiße Weihnacht ein eher seltenes Phänomen. Im Schnitt schneit es nur alle 7 bis 10 Jahre, also in 10 bis 30 Prozent der Fälle. Im Allgäu stehen die Chancen besser: Je nach Höhenlage bei rund 30 bis 50 Prozent. Die aktuelle Wettervorhersage für Ihre Region finden Sie unter www.all-in.de/wetter. Weihnachten ist...  tödlich: Zumindest gilt das für die Vereinigten Staaten von Amerika. Der Forscher David Phillips von der University of California in San Diego hat in einer Studie (Veröffentlicht in "Social Science & Medicine") alle Todesfälle zwischen 1979 und 2004 analysiert und dabei herausgefunden, dass an den Weihnachtsfeiertagen durchschnittlich 15.000 Menschen mehr starben, als im Jahreschnitt. Mutmaßliche Gründe dafür: Vermehrte Herzinfarkte durch den Weihnachtsstress und Unterbesetzung bei Rettungsdiensten und in Notaufnahmen. Weihnachten ist... WHAM!: "Last Christmas" von der Band "Wham!" ist laut Ralph Ruthe:

Weihnachten ist... "Das Fest der Liebe und der Familie": Trotz Geschenke-Chaos und Hektik: Weihnachten ist auch das "Fest der Liebe", vor allem, das Fest der Familie. Rund drei viertel der Deutschen wollen laut demMeinungsvorschungsinstitut Ipsos Weihnachten im engen Kreis der Verwandten verbringen. Rund die Hälfte der 14-39 Jahre alten Befragten ist in der Weihnachtszeit in Hochstimmung - zum klassischen Streit an Heilig Abend kommt es "nur" in rund 30 Prozent der Familien.[/p]