Missen-Wilhams | oh | Auf Antrag des Bauernverbandes Missen-Wilhams befasste sich der Gemeinderat in jüngster Sitzung mit dem Thema 'grüne Gentechnik'. Ergebnis war der einstimmige Beschluss, das Gemeindegebiet zur 'gentechnikfreien Region' zu erklären. Als nächsten Schritt will die Gemeinde alle lebensmittelverarbeitenden Betriebe auffordern, ihre Produkte ohne gentechnisch veränderte Organismen (GVO) herzustellen und dies öffentlich darzustellen.
Wie Ortsbäuerin Manuela Hold plastisch aufzeigte, seien die Gefahren, die von GVO ausgehen, weder eingehend erforscht noch zu beherrschen. Außerdem bestehe die große Gefahr, sich in wirtschaftliche Abhängigkeit von einigen wenigen Großkonzernen zu begeben. Noch sei es jedoch nicht zu spät zum Handeln.
Landwirte verpflichten sich
Der BBV-Ortsverband Missen-Wilhams hatte bereits im März 2007 eine gut besuchte Informationsveranstaltung zum Thema GVO organisiert (wir berichteten) Inzwischen hätten sich bis auf vereinzelte Ausnahmen alle Landwirte aus dem Gemeindebereich schriftlich verpflichtet, auf Agro-Gentechnik zu verzichten.
Bürgermeister Wolfgang Abt begrüßte die Initiative der heimischen Landwirtschaft: 'Das passt hervorragend zu unserem Angebot der naturnahen Erholung', so Abt. Der Gemeinderat stimmte der vorgeschlagenen Erklärung schließlich einmütig zu.

Agrar
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Darin bekennt sich die Gemeinde zur Tradition kleinbäuerlicher Landwirtschaft ohne Agro-Gentechnik und erklärt die Unterstützung von Bestrebungen der bäuerlichen Institutionen zur flächendeckenden Beschaffung von GVO-freien Futtermitteln im Oberallgäu.
Die Gemeinde verzichtet zudem in kommunalen Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten auf die Verwendung von GVO.