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Milchpreis entwickelt sich positiv

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Milchpreis entwickelt sich positiv

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    Kammlach/Unterallgäu (jd). - Die Unterallgäuer Bauern können aufatmen: Der Milchpreis profitiere derzeit von der regen Nachfrage nach Milcherzeugnissen im In- und Ausland, stellte Dr. Rudolf Schmidt vom Deutschen Bauernverband bei einer Versammlung der Ortsobmänner des Bayerischen Bauernverbands (BBV) in Kammlach fest. Die Unterallgäuer Betriebe würden von den Familien in Teamarbeit bewirtschaftet, betonte Kreisobmann Meinrad Bernhard. Für ihre Existenz sei der Milchpreis ausschlaggebend. Die Erlöse seien nicht weiter gesunken und hätten sich bei 28 Cent je Liter Milch eingependelt. Er forderte alle Milcherzeuger auf, die leicht positive Preisentwicklung nicht mit steigender Milch- oder Fetterzeugung in Gefahr zu bringen. Dr. Rudolf Schmidt sprach die Entwicklungen am Milchmarkt an. Zwar liege die aktuelle Milcherzeugung hinter dem Rekordjahr 2003, doch die so genannte fettkorrigierte Liefermenge hebe alles 0,5 Prozent über das Vorjahresniveau. Schmidt empfiehlt, jetzt nicht die Milchmenge zu steigern, weil sonst eine harte Preisrunde folge. Die derzeitige Menge reiche, um positive Impulse zu setzen. Die Nachfrage auf dem Weltmarkt steige trotz sinkender Exportsubventionen und einem starken Euro. Schmidt führt dies auf den hohen Ölpreis zurück. Südostasien und China hätten einen 'richtigen Sog' nach Milch und Milchprodukten entwickelt. Ohne Interventionsbestände hätte dies einen deutlichen Preisauftrieb ergeben, so Schmidt. 'Schwache Märkte rettet die Intervention nicht, bei wachsenden Märkten wird der Preis gedämpft.' Im Juli sei die Preisspanne für die Endverkäufer gewachsen, der Verbraucherpreis blieb. Auf die bayerische Milchdemonstration hin hätten die Großdiscounter seit Februar keine Milch-Lockangebote mehr gemacht, betonte Schmidt. Neuer Preisdruck entstehe durch die kommenden Gespräche der Welthandelsorganisation WTO. Dabei sollen für den freien Handel Einfuhrbeschränkungen gemindert und Export-Erstattungen auf Null abgebaut werden. 'Entweder muss unsere Milch dann billiger auf den Weltmarkt oder zusätzlich im Inland abgesetzt werden', so Schmidt. 'So schnell wird unser Markt das aber nicht auffangen können.' Er findet ein zweites Standbein wie Biogasanlagen gut.

    Tal der Tränen durchschritten Milch werde auch künftig dort erzeugt, wo sie auch jetzt schon professionell erzeugt werde. Davon profitiere das Allgäu. Auf diese Standorte werde sich auch die Molkereistruktur konzentrieren. 'Wenn es uns nicht gelingt, mit den Molkereien ein Vermarktungssystem aufzubauen, werden die Preise im Schweinezyklus drastisch auf und ab driften', befürchtet Schmidt. Grundsätzlich habe die Milchproduktion das Tal der Tränen durchschritten. Die Märkte erlauben seiner Meinung nach einen optimistischen Blick in die Zukunft.

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