Gerade wird ein weiterer Kluftinger-Krimi verfilmt. Diesmal stehen beide Autoren – in kleinen Rollen – vor der Kamera. Während Volker Klüpfel erneut den Gerichtsmediziner Böhm spielt, stellt Michael Kobr den Altusrieder Pfarrer dar. Wir sprachen darüber mit dem 38-jährigen Memminger.
Herr Kobr, warum spielen Sie und Volker Klüpfel mit, anstatt – beispielsweise – an einer neuen Kluftinger-Folge zu schreiben?
Kobr: (lacht) Schwer zusagen. Es ist wohl Neugier. Wir wollen sehen, wie es bei den Dreharbeiten zugeht und was mit unserer Figur Kluftinger dabei passiert. Außerdem möchten wir auch erfahren, wie die Schauspieler und Komparsen am Set darüber reden und wie sie diese Figur wahrnehmen.
Sie standen zum ersten Mal vor der Kamera. Haben Sie irgendwelche Schauspiel-Erfahrungen?
Kobr: Ich bin ja Lehrer. Da sammelt man genügend Erfahrungen im Rollenspiel. Außerdem spielen Volker und ich auch bei unseren Lesungen.
Waren Sie aufgeregt?
Kobr: Ich war ganz schön nervös, denn ich hatte Angst davor, die Szene zu versemmeln und damit das ganze Team aufzuhalten. Aber es ging dann doch ganz gut.
Was mussten Sie tun?
Kobr: Ich spiele den Altusrieder Pfarrer bei der Beerdigung des Mordopfers. Ich halte die Grabrede. Bis die Szene im Kasten war, musste ich das gefühlte 48 Mal tun. Die Grabrede habe ich selbst geschrieben.
Vermutlich werden Sie aber nicht ins Schauspielfach wechseln, sondern weiterhin Kluftinger-Krimis schreiben. Steht die nächste Folge schon?
Kobr: Gedanklich arbeiten wir daran, aber es ist noch kein Satz niedergeschrieben. Im Herbst, wenn die Nebeltage kommen, beginnen wir mit dem Schreiben. Wann das Buch erscheint, ist aber noch völlig offen.
Warum fährt Kluftinger diesmal ein anderes Auto?
Kobr: Unsere Leser haben sich nach dem Erntedank-Film massiv darüber beschwert, dass Kluftinger einen Mercedes fährt – und keinen Passat wie im Buch. Uns ist aber daran gelegen, eine große Nähe zum Buch herzustellen. Daraufhin haben die Filmproduzenten auf den Autoforen im Internet nach einem alten Passat Kombi gesucht und uns die Bilder vorgelegt. Nur noch neun solcher Autos gab es, zwei davon waren fahrbereit. Den blauen Passat, den wir jetzt bei den Dreharbeiten haben, kommt aus Hamburg.
Interview: Klaus-Peter Mayr