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Memminger: Die neue Marke zieht

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Memminger: Die neue Marke zieht

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    Geänderte Markenpolitik und Produkt-Ideen bringen Brauerei Aufschwung. Von Etienne le Maire Memmingen Vor allem ihre neuen Produkte haben der Memminger Brauerei in diesem Jahr gute Zahlen beschert. 160 neue gastronomische Kunden wurden seit März 1998 hinzugewonnen. Entgegen dem bundesweiten Branchen-Trend habe man den Markenbier-Anteil erhöhen können. Brauerei-Direktor Jochen Kesselschläger verzeichnet Zuwächse im Export und Handel, stabilisierte Umsätze in der Gastronomie ­ und auch hier seit einigen Monaten eine 'ausgeprägte Tendenz nach oben'.

    Im März 1998 saß Kesselschläger wieder, und jetzt alleine, auf dem Chefsessel der Brauerei ­ nach über einem Jahr Führungsstreit der aktienhaltenden Familien und Millionen-Verlusten für das Unternehmen. Kesselschläger übernahm die erneute Führung bei einem Gesamtausstoß von 275 000 Hektolitern, davon 180 000 Hektoliter Bier, und einem Umsatz von 54 Millionen Mark. Seither führt er die Brauerei alleine, kündigte unverzüglich eine konsequente Neustrukturierung des Unternehmens und eine konsequente Markenpolitik an und ist nach eigener Aussage vom seither Erreichten selbst überrascht.

    Der Begriff 'Memminger' löste das umständliche 'Bürger- und Engelbräu' ab und wurde im Herbst 1998 mit dem 'Memminger Premium' auf einen neuen Biertyp focusiert. Das bereits vor dieser Neutaufe mehrfach prämierte ehemalige Welfenpils, nun als das 'große Pils des Südens' vermarktet, trägt seither mit Umsatzzuwächsen zur positiven Entwicklung im Biersektor wesentlich bei. Kesselschläger setzt auf weitere neue Zugpferde: So hat das im Januar/Februar neu eingeführte 'Memminger Lager Schwarz' ­ als einziges Bier dieser Art im Allgäu ­ laut Verkaufsleiter Egbert Wolniczak bereits eine hohe Akzeptanz beim Endverbraucher erreicht. Und das neueste Produkt 'Aratos', nach Unternehmensangaben im Zyklus der Tierkreiszeichen zum jeweils astrologisch günstigsten Zeitpunkt gebraut, hat in den letzten fünf Wochen seit seiner Einführung 'eine positive Resonanz erfahren'. Die Neuausrichtung habe mit der Verbindung zur Stadt Memmingen einer brandneuen Image-Analyse zufolge bereits zu einer deutlichen Verbesserung des Markenbilds geführt. Freilich dauere es immer eine Weile, 'bis sich das in Hektolitern auswirkt'.

    Im wichtigsten Geschäftszweig Gastronomie gelang es 1999, zu den rund 1500 Kunden in diesem Bereich 160 neue dazuzu gewinnen. Im Handel und Export verzeichne man Zuwächse beispielsweise im Italien-Geschäft: Zwischen Sterzing und Lecce führen rund 370 Supermärkte Memminger Bier. Was sich, so Wolniczak, auch auf den Inlandsmarkt positiv auswirke: Dass etwa die Italiener zur Pizza gerne einen hellen Bock trinken, mache es im Gegensatz zu anderen Brauereien den Memmingern möglich, auch in Deutschland den Silberbock ganzjährig anzubieten.

    So seien die Zahlen des Sudjahres 98/99 im Vergleich zum Vorjahr ausgeglichen. Seit April 1999 steigere sich auch das Gastronomie-Geschäft: Im Oktober 1999 verzeichnete man dabei ein Plus von 5,5 Prozent, im November von 4,4 Prozent.

    Die Beschäftigtenzahl ist mit 184 stabil geblieben. Die Gesamtverkaufsmenge an Bier und alkoholfreien Getränken liegt nun bei rund 340 000 Hektoliter/Jahr. Für das Sudjahr 1999/2000 ist beim Bier eine Umsatzsteigerung von rund sieben Prozent geplant.

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