Bei einer Informationsveranstaltung in der örtlichen Festhalle hat die Gemeinde Niederrieden der Bevölkerung die Entwurfsplanung zur Änderung des Flächennutzungsplanes vorgestellt. Diese beinhaltet im Wesentlichen die Ausweisung einer Konzentrationsfläche für Kiesabbau.
Bürgermeister Michael Büchler machte deutlich, dass der Gemeinderat mit der Planung versuche, den geplanten Kiesabbau so stark wie möglich einzuschränken und damit für einen potenziellen Investor unter Umständen sogar finanziell gänzlich unattraktiv zu gestalten.
Derzeit ist im Regionalplan eine Kiesvorbehaltsfläche mit rund 95 Hektar Flächenumfang enthalten. Planer Hubert Sieber geht davon aus, dass der Kiesabbauantrag der Entwicklungsgesellschaft Steidele im Rahmen des Raumordnungsverfahrens im Januar nächsten Jahres genehmigt werde.
Auf 21 Hektar beschränkt
Büchler betonte: Die Konzentrationsfläche hingegen soll auf 21 Hektar beschränkt und Kiesabbau nur in diesem Bereich zugelassen werden. Über einen separaten Antrag der Gemeinde soll zudem die Reduzierung der Kiesvorbehaltsfläche erreicht werden. "Da der Flächenbedarf des bestehenden Kiesabbauantrages nur zu einem Teil in der vorgesehenen Konzentrationszone liegt, wäre somit Kiesabbau in noch geringerem Umfang möglich", ergänzte Bürgermeister Büchler.
Der Rechtsanwalt der Gemeinde Niederrieden, Udo Link, fügte an, dass die Gemeinde zudem in der weiteren Bauleitplanung den Nassabbau verhindern und auf Trockenabbau gehen werde. Zum einen, um das Grundwasser zu schonen, und zum anderen, um den Kiesabbau "durch ein geringeres Fördervolumen noch unattraktiver zu machen".
Nach Angaben von Michael Ehrentreich, Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Boos, müsste die Konzentrationsfläche auch einer rechtlichen Prüfung vor einem Gericht standhalten. Ob die Konzentrationsfläche nach der kompletten Ausbeutung gegen eine nochmalige Erweiterung rechtlich Bestand hätte: darüber gingen die Meinungen auseinander.
Rechtsanwalt Link machte zudem deutlich, dass die Besitzer der Grundstücke nicht verpflichtet seien, diese für den Kiesabbau zu verkaufen.
Der Fellheimer Bürgermeister Alfred Grözinger fragte an, von wo aus die Erschließung der Konzentrationsfläche erfolgen solle. Bürgermeister Büchler berichtete, dass dies von der B300 aus im Bereich der Zufahrt zur Heimertinger Kiesgrube der Fall sein solle.
"Erheblicher Umfang"
Büchler wunderte sich, dass der bereits in "erheblichem Umfang" begonnene Kiesabbau in Heimertingen, Fellheim und Pleß die Gemüter weit weniger errege als der geplante Kiesabbau in Niederrieden.
Der Gemeinderat Niederrieden hat sich mehrheitlich für die Bewilligung der Flächennutzungsplan-Änderung ausgesprochen.