Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Mehr Wasser fürs Irsengunder Moor

Oberreute

Mehr Wasser fürs Irsengunder Moor

    • |
    • |

    Wo bis vor kurzem noch Fichten dicht an dicht standen, dringt jetzt wieder Sonnenlicht bis aufs Moor. Gut 100 Festmeter Holz hat die Waldbesitzervereinigung Westallgäu (WBV) im Auftrag des Landratsamtes Lindau und der Moorallianz in Irsengund geschlagen. Das Moor in dem Oberreuter Ortsteil wurde dadurch erheblich aufgewertet, erklärt Manfred Miller von der Naturschutzbehörde am Lindauer Landratsamt die Maßnahme.

    Die Arbeiten gehen auf die Allgäuer Moorallianz zurück. Ihr Ziel ist es, wertvolle Moore zu renaturieren, beziehungsweise ihre Funktion zu verbessern. Gleichzeitig werden die bestehenden Moore vernetzt. Im Westallgäu zieht sich ein entsprechender Gürtel von Irsengund aus, über das Wildrosenmoor (zwischen Weiler-Simmerberg, Sulzberg und Oberreute gelegen) und die Trogener Moore bis hin nach Hagspiel (Scheffau).

    Dr. Ulrich Weiland von der Moorallianz hat ein entsprechendes Pflegekonzept für Irsengund aufgestellt. Die Flächen dort waren zu großen Teilen zugewachsen, verbuscht. Gut 100 Festmeter Holz, fast alles Fichten, wurden gefällt. "Die Bäume haben dem Moor viel Feuchtigkeit entzogen", erklärt Manfred Miller. Zudem dringt jetzt wieder Licht bis zum Boden. Die für Moore typische Tier- und Pflanzenwelt kann sich dadurch besser entwickeln, die Flächen gewinnen an Wert für die Natur.

    Der Fichtenriegel hat das Hochmoor von den angrenzenden Streuwiesen getrennt. Problematisch war das für den Hochmoor-Gelbling. Die Lebensbedingungen für diesen seltenen Schmetterling haben sich mit den Pflegearbeiten erheblich verbessert, erklärt Miller. Die Arbeiten tun zudem auch dem Klima gut. "Ein intaktes Moor kann erheblich mehr Kohlendioxid binden" (Miller). Die Arbeiten erledigt hat die Waldbesitzervereinigung Westallgäu. Die WBV hat dazu auf ihr Netzwerk an Unternehmern zurückgegriffen. Drei Oberreuter Landwirte haben die Bäume fachgerecht gefällt und aufgearbeitet. "Das Geld bleibt in der Region", erklärt WBV-Geschäftsführer Andreas Täger einen Vorteil. Und: "Ortsansässige Unternehmen kennen die Verhältnisse am besten und können auch sehr flexibel auf Wetterverhältnisse reagieren".

    Die Arbeiten in Irsengund mussten vor dem Frühjahr stattfinden. Zum einen werden im Winter keine brütenden Vögel gestört, zum anderen sind Moorflächen dann am ehesten zugänglich, ohne mit den Maschinen großen Schaden anzurichten. Um zu den Flächen gelangen zu können, musste eine Pistenraupe eine Spur legen. Auf dem festen Schneeboden konnten Traktoren und Rückewagen bis zum Moor fahren. Geschlagene Bäume wurden anschließend schonend aus dem Feuchtgebiet gezogen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden