Weiler | tho | Bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde in den Trogener Mooren Torf abgebaut. Damals wurden zahlreiche Entwässerungsgräben gezogen, um das Moor trocken zu legen. Dadurch wurde zwar der Abbau des Brennmaterials erleichtert, das Hochmoor aber auch dauerhaft geschädigt: Der Grundwasserspiegel sank ab, das Moor begann zu verbuschen.
Durch umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen der Allgäuer Moorallianz wurde jetzt in den letzten Wochen einiges getan, um das Hochmoor zu retten: Unter Federführung der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts Lindau machte sich Forstingeniuer Peter Straubinger aus Opfenbach mit seinem Team daran, das geschädigte Hochmoor zu renaturieren. So wurden zahlreiche Entwässerungsgräben mit rund 60 Stauwehren aus Weißtanne verschlossen und ein bereits vorhandener Moorsee mit einem Staudamm aus Holzpalisaden weiter angestaut. "Der Grundwasserspiegel hat sich bereits deutlich gehoben" überzeugte sich Manfred Miller, Sachgebietsleiter Naturschutz im Landratsamt Lindau, vor Ort vom Erfolg der Maßnahme: "Damit ist zumindest das Hochmoor, der Kernbereich des Schutzgebiets, für die nächsten 20 bis 30 Jahre gesichert."
In den kommenden Wochen werden noch zehn Sichtrohre verlegt, die eine langfristige Kontrolle des Grundwasserspiegels im Moor ermöglichen. Die Regierung von Schwaben lässt sich die Renaturierung der Trogener Moore 35000 Euro kosten. Geld, das dem Klimaschutz zugute kommt, binden intakte, wachsende Hochmoore doch beträchtliche Mengen des klimarelevanten Gases Kohlendioxid.
Im Trogener Moor wurden in den letzten Wochen nicht nur Maßnahmen zur Hebung des Grundwasserspiegels durchgeführt, sondern auch weite Teile des Hochmoors ausgelichtet und entbuscht.
Dadurch soll unter anderem ein seltener Schmetterling, der früher in den Trogener Mooren heimisch war, wieder zurückkehren: Der Hochmoorgelbling ist nicht nur schön anzuschauen, sondern als so genannte Zeigerart auch von wissenschaftlichem Nutzen. Um überleben zu können braucht er Rauschbeeren als Nahrung für seine Raupen und freie, nicht verbuschte Moorflächen. Mit seinen Lebensraumansprüchen gilt er als Charakterart intakter Moore: Wo der Hochmoorgelbling fliegt, ist das Moor gesund.

Rappenalptal
Rückbauarbeiten im Rappenalptal sind abgeschlossen
Durch die Vernetzung und Renaturierung der Westallgäuer Moore soll ein Korridor geschaffen werden, über den sich der gelb gefärbte Schmetterling wieder ausbreiten kann. So kommt er in einem Moor bei Irsengund noch vor. Übers Wildrosenmoos soll er eines Tages wieder ins Trogener Moor zurückkehren und von dort den Sprug ins Hagspielmoor bei Scheidegg schaffen.