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Mehr Spaß am Unterricht mit elektronischen Tafeln

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Mehr Spaß am Unterricht mit elektronischen Tafeln

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    Bernbeuren (bkl). Kinder für die Anforderungen einer sich immer schneller entwickelnden Berufs- und Lebenswelt fit machen - das ist das Ziel eines neuen Projektes im Rahmen des Schulnetzes Auerbergland. Dazu wurden an sieben Schulen im Auerbergland elektronische Tafeln - so genannte 'Whiteboards' (siehe Wortweiser) - installiert, mit denen interaktives Lernen möglich ist. Den Schülern macht diese neue Unterrichtsform viel Spaß. In Bernbeuren wurde das Projekt, das mit Fördermitteln des EU-Programms 'Leader plus' unterstützt wird, gestern vorgestellt.

    In der Grundschule Burggen sind die Kinder bereits seit über zwei Jahren begeisterte Nutzer dieser 'Whiteboards'. Jetzt kommen sie an fast allen Schulen im Auerbergland zum Einsatz. Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes der Auerbergland-Gemeinden, initiiert von der lokalen Aktionsgruppe Auerbergland, wurden die im Schulnetz zusammengeschlossenen Grund- und Teilhauptschulen mit diesen modernen Unterrichtshilfen ausgestattet. Die Gesamtsumme für die Anschaffung der 'Whiteboards' samt Zubehör beläuft sich auf rund 30 000 Euro. Finanziert wird dieses Projekt je zur Hälfte von den Sachaufwandsträgern der Schulen und dem EU-Förderprogramm 'Leader plus'.

    Schüler gestalten Unterricht mit

    Die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden, die Landtagsabgeordneten Angelika Schorer (Landkreis Ostallgäu) und Renate Dodell (Weilheim-Schongau) sowie Vertreter der betreffenden Schulen und beider Regierungen (Schwaben und Oberbayern) waren gestern in die Bernbeurer Schule gekommen, um das bezirksübergreifende Projekt kennen zu lernen. Vorgestellt wurde es von den Projektleitern Andreas Kurz und Sabine Böhringer aus Burggen. Kurz, der auch das Schulnetz Auerbergland mit aufgebaut hat, bringt in dieses Projekt als Medienpädagoge das entsprechende technische Wissen ein. Sabine Böhringer, Lehrerin an der Grundschule in Burggen, ist Ansprechpartnerin für alle didaktischen Fragen und kümmert sich um die Schulung der Kollegen, die mit dem neuen Medium arbeiten.

    Wie Kurz und Böhringer betonten, sei das 'Whiteboard' nicht nur eine tolle Möglichkeit, Schüler aktiv in die Gestaltung des Unterrichts einzubinden. Es sei auch hilfreich, um die multimediale Zusammenarbeit der Schulen des Auerberglandes und seiner Partnerregion im Rahmen des Schulnetzes 'optimal zu nutzen'. Denn dadurch könnten nun alle Schüler im Klassenverband gleichzeitig an den Projekten arbeiten. Sämtliche an 'Whiteboards' umgesetzten Lerninhalte sind laut Böhringer im bayerischen Lehrplan verankert. Weil jedoch viel Zeit benötigt wird, um diesen Unterricht vorzubereiten, hoffen die Schulen auf Unterstützung von Seiten der Behörden. So seien zusätzliche Anrechnungsstunden für Lehrer nötig. Böhringer: 'Bislang machen wir das meiste in unserer Freizeit.'

    Die beiden Landtagsabgeordneten, die das 'zukunftsweisende' Projekt als 'segensreiche Einrichtung' bezeichneten, versprachen, sich an entsprechender Stelle dafür einzusetzen. Wie Angelika Schorer sagte, sei 'diese Art, mit neuen Medien im Unterricht umzugehen', im ländlichen Raum besonders wichtig.

    Stärkung des ländlichen Raums

    Dass solche innovativen Projekte im schulischen Bereich der Stärkung des ländlichen Raums dienen, betonte auch Sebastian Wittmoser. Wie der Leader-Manager für Oberbayern-West und Direktor der zuständigen Förderstelle - das Landwirtschaftsamt in Fürstenfeldbruck - sagte, sei das Auerbergland nun 'die am dichtesten mit Whiteboards ausgestattete ländliche Region in Deutschland'.

    Um den Gästen bei der Projektpräsentation zu veranschaulichen, wie das 'Whiteboard' in der Praxis eingesetzt wird, wurde eine dritte Schulklasse mit Lehrerin Waltraud Effner eingeladen. Die 16 Mädchen und Buben arbeiteten eifrig mit, als es darum ging, auf der elektronischen Tafel alle Bilder, die thematisch zusammengehören, zu verschieben.

    'Für die Kinder ist das Lernen an diesem Whiteboard eine Spielerei', hat Effner festgestellt. 'Sie sind so begeistert bei der Sache, dass sie kaum merken, dass sie nebenher etwas lernen.' Etwa eine Stunde pro Tag arbeiten in Bernbeuren die Schüler mit dem 'Whiteboard'. Die Stunde, auf die sie sich am meisten freuen, wie zwei Buben verraten. 'Weil es ein bisschen wie Computerspielen ist.'

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