Diskussion Vor allem Buchloer Norden Thema bei Aussprache">

Artikel: Mehr Ruhe und weniger Tempo

18. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Diskussion Vor allem Buchloer Norden Thema bei Aussprache

Buchloe | maf | Vor allem die öffentlichen Einrichtungen entlang der Alexander-Moksel-Straße/Eschenlohstraße und deren Nutzung waren Thema der Wortbeiträge bei der Kernstadt-Bürgerversammlung.

Ärger um Kleingarten-Anlage

Eine Gruppe von Anwohnern der Eschenlohstraße hatte sich schriftlich an Bürgermeister Josef Schweinberger gewandt und beklagt, dass es durch die Nutzer der dortigen Kleingartenanlage immer wieder zu erheblichen Belästigungen der Nachbarn komme. Lärm bis spät in die Nacht, offene Feuer und ein reger Autoverkehr in die Anlage setzten den Anwohnern über die Maßen zu. Schweinberger berichtete, dass der Zugang zur Gartenanlage lediglich als Fuß- und Radweg ausgewiesen sei und der Autoverkehr notfalls durch entsprechend massive Absperrungen unterbunden werden soll. Zudem seien die Besitzer und Pächter der Parzellen auf das Verbot von offenem Feuer und die Nachtruhe ab 22 Uhr aufmerksam gemacht worden.

Falls der Betrieb in der Gartenanlage künftig nicht disziplinierter abläuft, würden Pachtverträge gekündigt oder Bußgeldverfahren eingeleitet, so der Bürgermeister.

Befürchtungen an der Eschenlohstraße

Eine ganze Reihe von Punkten, die die Lebensqualität der Anwohner der Eschenlohstraße beeinträchtigen, zählte Manfred Settele auf. Die Lagerung und vor allem das Häckseln von Grüngut auf dem dortigen Festplatz sei eine "riesen Belästigung" und gefährde auch die benachbarten Kinderspielplätze. Der Mobilfunkmast an der Bahnlinie wurde von Settele als weiterer Punkt genannt und mit der künftigen Entwässerung und Trocknung des Klärschlamms befürchtet er weitere Lärm- und Geruchsbelästigungen für die Bewohner des Buchloer Nordens. Die Grüngut-Lagerung und -Verarbeitung auf dem Festplatz sei bereits reduziert worden, berichtete Schweinberger.

Das Landratsamt Ostallgäu prüfe nun, wo und ob dies auf dem Areal künftig noch möglich sei. Die Trocknungs- und Entwässerungsanlage für Klärschlamm werde von einem "erfahrenen Planungsbüro" konzipiert und mit entsprechenden Emissionsschutz-Maßnahmen versehen. "Dass die Anlage nicht bei Nacht läuft, sollte eine Selbstverständlichkeit sein", so Schweinberger, "die Bedürfnisse der Anwohner haben in jedem Fall Vorrang."

Deutlichere Hinweise

Größere Tempo 30-Schilder, entsprechend deutliche Fahrbahn-Markierungen und regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen forderte Christiane Manthey in der Waaler Straße. Dort wohnten viele Kinder, die durch die zum Teil "rasenden Autos" stark gefährdet seien. Der Bürgermeister sagte zu, das Thema im Stadtrat zu behandeln.

Sorgfältige Kreisel-Planung

Beim Bau künftiger Kreisverkehre in der Stadt sollte besser auf die Bedürfnisse von Radfahrern und Fußgängern eingegangen werden, forderte Peter Hack. Zudem beantragte er für die nächste Bürgerversammlung eine Darstellung der Einnahmenentwicklung der Stadt in den vergangenen Jahren. Schließlich sollte der Schulverband bei der Sanierung der Hauptschule im Auge behalten, dass der Bedarf nach Ganztagesschulen deutlich zunehmen werden. Bisher sei die Nachfrage für die Einrichtung einer Ganztagesklasse zu gering gewesen, entgegnete Schweinberger. Soweit möglich soll diese Möglichkeit bei der Sanierung aber berücksichtigt werden.

Gegen weiteren Markt, für Parkdeck am Bahnhof

Scharf gegen den Bau eines Verbrauchermarktes im Buchloer Osten nahe des Friedhofs sprach sich Roland Blochum aus. "Die Stadt muss alles unternehmen, um das zu verhindern." Bisher gebe es nur eine Bauvoranfrage, folgt dieser ein Bauantrag liege die Entscheidung beim Stadtrat, erläuterte der Bürgermeister. Blochum wies außerdem auf eine aus seiner Sicht gelungene und kostengünstige Kombination aus Parkdeck und Parkhaus am Bahnhof Donauwörth hin. Diese könnte Vorbild für den Buchloer Pendlerplatz sein. Das Beispiel ist der Stadt laut Schweinberger bekannt. Allerdings komme ein Parkdeck an der Karwendelstraße aufgrund der hohen Investitions- und Unterhaltskosten nicht in Frage.

Neuer Anstrich

Einen neuen Anstrich wünscht sich Musikschul-Leiterin Christiane Eberhard für das vhs-Gebäude am Bahnhof. Dieser könnte unter Umständen schon im nächsten Jahr erfolgen und den Auftakt zur Umgestaltung des Bahnhofs-Umfeldes bilden, so Schweinberger.