Von Riccarda Gschwend |WertachIn Wertach wird sich in den nächsten Jahren einiges tun: Der Ort soll attraktiver und umweltfreundlicher werden. Die Gemeinde hat deshalb den Stadtplaner Prof. Wolfram Ossenberg beauftragt, ein Konzept zur Ortsgestaltung zu entwickeln. Das Ergebnis seiner Arbeit präsentierte er nun dem Gemeinderat.
Eines stellte Ossenberg gleich zu Beginn klar: "Wertach ist einer der schönsten Orte im Oberallgäu." Neben ihrer einmaligen Lage besteche die Gemeinde durch ein lebendiges Ortsbild, das zugleich Behaglichkeit ausstrahle - und damit einen unverwechselbaren Charakter habe. Zum Beispiel würden die Bauernhäuser dem Dorf ein Gesicht verleihen. Der Planer hat aber auch Mängel ausgemacht:
l Parkplätze: Es fehlen öffentliche Stellplätze. Ossenberg spricht von mindestens 80 bis 100.
Fußgängerverkehr: Gehwege sind zu schmal, Fußwegverbindungen lückenhaft und schwer sichtbar.
Freiflächen: Es gibt große Asphaltbereiche und zu wenig Aufenthaltsfläche. Es fehlt eine richtige Ortsmitte.

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Gebäude: Leerstände fallen negativ auf und Fassaden könnten verschönert werden.
Verkehr: Der Durchgangsverkehr wird zwar durch die Umgehungsstraße weniger werden, stellt aber trotzdem ein Problem dar.
Der Experte für Stadtplanung erklärte, dass das Ziel sei, Wertach behutsam weiterzuentwickeln, ohne das charakteristische Ortsbild zu zerstören. Die Gedanken, die er sich gemacht hat, seien als Diskussionsgrundlage zu verstehen und kein endgültiger Plan. Das betonte auch Bürgermeister Eberhard Jehle: "Wir müssen jetzt diskutieren und gemeinsam gestalten."
In seinem Konzept schlägt Ossenberg unter anderem vor, im Ortskern bessere Verbindungen zu schaffen - zum Beispiel zwischen Rathaus und Kirche, die in Wertach ungewöhnlich weit auseinander liegen. Durch Tempolimits soll der Verkehr gedrosselt werden, etwa durch eine Verkehrsberuhigung in der Grüntenseestraße. Im Ortskern sollen Einzelhandel und Gastronomie für pulsierendes Leben sorgen, am Rathaus könnte ein Marktplatz entstehen. Und auch für mehr Stellplätze soll gesorgt werden. Die Idee Ossenbergs: Den Kurpark aufzulösen und an dieser Stelle einen zentralen Parkplatz zu schaffen. Auch den Aspekt Umweltfreundlichkeit hat der Planer in seine Überlegungen einbezogen. Zum Beispiel könnte eine Durchgrünung für noch bessere Luft im Kurort sorgen.
Klima-und Energieeffizienz sind ohnehin Punkte, die Bürgermeister Jehle am Herzen liegen: Er plant, wie berichtet, ein Energiekonzept mit eigener Ortswärme, das mit Maßnahmen der Ortsgestaltung kombiniert werden könnte.
Als zeitlichen Rahmen legte der Gemeinderat fest, dass bis zum Sommer 2009 ein endgültiges Konzept stehen soll. Außerdem verlangte der Rat absolute Kostentransparenz. Als nächsten Schritt möchte Jehle die Meinung der Bürger hören. Erst dann will der Gemeinderat beraten, welche Maßnahmen getroffen werden, um Wertach für Einheimische und Touristen noch attraktiver zu machen.
EinDiskussionsabend mit Bürgern ist für Dienstag, 25. November, geplant.