Sonthofen/Oberallgäu | uw | Immer mehr Menschen nutzen die Angebote der Kliniken Oberallgäu. Nach aktueller Zwischenbilanz behandelten die drei Krankenhäuser in Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf heuer im ersten Halbjahr bereits 389 stationäre Patienten mehr als im Vorjahreszeitraum. In der ambulanten Versorgung stieg die Zahl um 193. Dennoch ist die Finanzlage nicht rosig: Denn während Kosten steigen, sind die Einnahmen durch die Budgetdeckelung weitgehend vorgegeben.
Da ist es für Geschäftsführer Andreas Ruland ein Lichtblick, dass die Budgetverhandlungen wenigstens einen moderaten Anstieg bringen: Das Budget steigt heuer um knapp 1,8 auf fast 32,3 Millionen Euro - aber natürlich nur, wenn die Kliniken entsprechend viele Patienten behandeln.
Zugleich stehen bereits erhebliche Mehrbelastungen (832000 Euro) fest. Allein die gestiegenen Energiekosten schlagen hier mit 70000 Euro zu Buche, höhere Sachkosten mit 190000, Gehaltssteigerungen mit 420000 und der Sanierungsbeitrag für die gesetzlichen Krankenkassen mit 130000 Euro.
Im Aufsichtsrat ärgerte sich Gerd Bischoff, dass man einerseits "exorbitante Ausgabensteigerungen" verkraften müsse, während die Entgelte gedeckelt seien. Denn wenn die Kliniken Oberallgäu mehr Patienten behandeln, als im Budget vorgesehen sind, erhalten sie nur einen Teil der Kosten erstattet.
Nach dem Sanierungskonzept der Kliniken Oberallgäu sollte das Vorjahr eigentlich 1,26 Millionen Euro Gewinn (zur Tilgung von Schulden) bringen. Der inzwischen geprüfte Jahresabschluss kommt nur auf 877000 Euro. Für 2008 waren im ursprünglichen Sanierungsplan 1,2 Millionen Euro Gewinn geplant.

Chlorgasaustritt an Klinik Sonthofen: 29 Personen mit Atemreizungen
Im zum Jahreswechsel aufgestellten Wirtschaftsplan wurde die Hoffnung auf 525000 Euro reduziert; die aktuelle Hochrechnung hält 620000 Euro Überschuss für möglich.