Autobahndirektion will Landwirten entgegenkommen Ostallgäu (güb). Zusätzliche Lärmschutzwälle will die Autobahndirektion Südbayern schaffen. Allerdings nur dann, wenn ihr dafür die nötigen Grundstücke von den Eigentümern freiwillig verkauft werden. Das betonte Direktions-Präsident Günter Woltereck bei der gestrigen Erörterung für Privatpersonen aus Hopferau und Füssen.
Es handle sich dabei aber nur um eine Absichtserklärung der Autobahndirektion, die nicht Gegenstand des Planfeststellungs-Verfahrens sei. 'Überschussmassen' könnten auf diese Weise verbaut werden. Woltereck schlug vor, dass die jeweilige Gemeinde die Federführung übernehme. Die Autobahndirektion werde für die Flächen die ortsüblichen Preise bezahlen und die Erdwälle auf eigene Kosten bauen.
Bauern wollen Flächen behalten
Hopferaus Bürgermeister Gregor Bayrhof und die anwesenden Anlieger appellierten für zusätzlichen Lärm- und Sichtschutz in verschiedenen Gebieten wie etwa dem Langegger Tal. Ihnen wäre es allerdings lieber, wenn sie ihre Grundstücke nicht verkaufen müssten. Schon jetzt stünden vielen Landwirten nicht ausreichend Flächen zur Verfügung. Stattdessen könnten sie sich Grundstückstausch innerhalb der Flurbereinigung vorstellen. Auch würden viele Bauern ihr Land für Erdwälle zur Verfügung stellen, ohne es zu verkaufen, meinte ein Bauer.
Woltereck sah die Möglichkeit, die Wälle so aufzuschütten, dass die Flächen zu einem großen Teil weiter bewirtschaftet werden könnten. Nicht überall sei dies aber möglich, zum Beispiel aus Naturschutzgründen. Bei der Flurbereinigung sah er zeitliche Differenzen zum Autobahn-Bau.
Nur zwei von knapp 30 Füssenern nahmen die Chance wahr, auf ihre Einwendungen vor der Regierung von Schwaben einzugehen. Ein Bewohner des Füssener Wasenmooses forderte einen höheren Erdwall zum Schutz vor Lärm und Abgasen. Er zweifelte auch die Verkehrsprognose der Autobahndirektion an. Präsident Woltereck wies darauf hin, dass die Lärm-Grenzwerte in der Siedlung deutlich unterschritten werden. In diesem Zusammenhang gab Woltereck das Ergebnis der Verkehrszählung 2000 bekannt: Demnach fuhren am jetzigen A 7-Ende bei Nesselwang durchschnittlich gut 8700 Fahrzeuge pro Tag, am Autobahndreieck Allgäu waren es noch knapp 18 000.
Außerdem erwartet der Wasenmoos-Anwohner 'kilometerlange Staus vor dem Grenztunnel'. Einen Stau 'an Spitzentagen' will die Autobahndirektion nicht ausschließen.