Keinerlei Veranlassung, die rund 6000 Quadratmeter große Konzentrationsfläche für Windkraftanlagen bei Kemnat auszudehnen, sah der Kaufbeurer Bauausschuss. Er antwortete damit einstimmig auf eine Frage des Regionalen Planungsverbandes Allgäu (dem viele Kommunen in der Region angehören), ob sich Kaufbeuren vorstellen könne, die betreffende Fläche zu vergrößern.
Das Areal war vor einigen Jahren nach der Bauvoranfrage eines Investors ausgewiesen worden. Dieser hatte aber sein Vorhaben nie verwirklicht. Die Fläche zwischen Kemnat, Eichwald und Irsee ist bislang unbebaut geblieben.
Stadtplaner Manfred Pfeffele führte aus, dass sich um das Gebiet seinerzeit "niemand gerissen" habe. Statt dessen gab es in Kemnat "einhellige Ablehnung". Erlaubt ist in Kaufbeuren eine Maximalhöhe von 130 Metern für ein Windrad. So wie er gehört habe, müsse eine Anlage in Kemnat aber 180 Meter hoch sein, um sich wirtschaftlich zu rentieren. Die Schaffung einer solchen wirtschaftlichen Rentabilität sei aber nicht Aufgabe der Stadt Kaufbeuren.
"Ich bin kein Freund von Windkraftanlagen bei uns", betonte Zweiter Bürgermeister Gerhard Bucher (CSU), der in Kemnat beheimatet ist. Ohne öffentliche Zuschüsse wäre die Sache ohnehin unwirtschaftlich. "Ich sage dazu Nein bei uns im Allgäu." Er sei nicht grundsätzlich gegen Windkraft - aber nur dort, wo es auch genügend Wind gebe, zum Beispiel an der Küste. Des Weiteren seien die großen Anlagen zudem optisch für die Allgäuer Landschaft ein Nachteil.
"Auch ein Atomkraftwerk sieht man von weitem", entgegnete ihm Wolfgang Hawel von den Grünen. "Und ein Windrad steht ja auch nicht 250 Jahre an einer Stelle, man kann es ja schnell wieder umlegen." Trotz seines Einwandes stimmte aber auch Hawel nicht für eine Vergrößerung des Areals.
Übrigens votierte Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) ebenfalls dagegen. Obwohl er zugleich der Vorsitzende des Regionalen Planungsverbandes Allgäu ist, der schließlich die betreffende Anfrage gestellt hatte.