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Maschinenbau Berger will in Wertach ausbauen

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Maschinenbau Berger will in Wertach ausbauen

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    Bisher 14 Millionen Euro investiert ­ Auto-Branche im Blick Wertach (bb). Die Firma Berger hat in den vergangenen siebeneinhalb Jahren knapp 14 Millionen Euro in ihre Maschinenbau-Fabrik in Wertach (Oberallgäu) gesteckt. Jetzt ist das Unternehmen laut Konzern-Chef Alois Berger auf Expansionskurs programmiert, stößt aber an seine räumlichen Grenzen. Deshalb will Berger ­ ganz untypisch für die derzeitige Lage in der Maschinenbau-Branche ­ in Wertach ausbauen.

    'Wenn wir hier nicht erweitern, können wir mit unseren Kugelumlaufspindeln nicht in die Auto-Branche einsteigen', sagt Berger. Weil die Vergrößerung viel Kapital erfordert, steht Berger mit Kreditinstituten in Kontakt, ist aber nicht besonders zuversichtlich: 'Über Bankenfinanzierungen ist zurzeit kein Liebesroman zu schreiben' , meint der 69-jährige Unternehmer. Deshalb hat er das Werk Wertach zum Jahresbeginn 2002 in die nationale Berger Holding (Memmingen) übernommen. Den großen Vorteil sieht Berger darin, dass die 'weiterhin überdurchschnittlich hohen Investitionen leichter zu finanzieren sind', wenn die 'Mutter' Mittel fließen lässt.

    Um Geschäftspartner und Banken auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen 'und uns noch bekannter zu machen', veranstaltete Berger kürzlich Kundeninformationstage in Wertach. Berger wollte dabei auch dem ihm eigenen Optimismus rüberbringen, wobei der Geschäftsmann bedauert, dass in Deutschland keine generelle Aufbruchsstimmung herrsche.

    Über die Streiks in der Metall-Branche zeigt sich Berger 'geschockt', obwohl seine Firmen davon nicht betroffen waren. Bekanntlich sind die Berger-Unternehmen weder in Arbeitgeber-Organisationen noch sind die Mitarbeiter organisiert, noch gibt es Betriebsräte. 'Berger ist ein Familienbetrieb und alle Mitarbeiter können mit ihren Sorgen direkt zum Chef kommen', betont der 69-jährige Patron. Nachteile wegen länger dauernder Streiks hätten aber auch Berger getroffen. Denn wenn woanders die Bänder still stehen, kann auch Berger nicht zuliefern.

    Alois Berger hat 1994 das in Konkurs geratene Zweigwerk Wertach der Firma Maho (Pfronten) mit damals 98 Mitarbeitern und zusätzlich 14 Auszubildenden übernommen. Konkurrenten gab es seinerzeit nicht: 'Niemand wollte das Werk haben', so Berger. Bis heute hat der Unternehmer an die 14 Millionen Euro für modernste Technik investiert und das Personal auf 185 Mitarbeiter (davon 26 Auszubildende) aufgestockt.

    Produziert werden bei der 'A. Berger Gmb H & Co. Präzisions-Maschinenbauteile KG' in Wertach vor allem Kugelumlaufspindeln, die in vielen Maschinen quasi das mechanische 'Herz' darstellen und für die Bewegung der Werkzeuge sorgen. Ferner liefert Berger von Wertach aus Hohlwellen-Motoren, außerdem Maschinen-Einheiten für den 'Bergomat'. Der 'Bergomat' ist eine computergesteuerte Rundtraktmaschine mit bis zu 93 Achsen. Damit können Werkstücke von sechs Seiten bearbeitet werden. 'Das Wunderding' (Berger) wurde in Wertach entwickelt, wird jedoch aus Platzgründen im Werk Memmingen gebaut.

    Bisher fertigt Berger in Wertach Maschinenteile vor allem für die Firma Maho. In Zukunft will Berger auch technische Ausrüstung für Kraftfahrzeuge und Flugzeuge herstellen und den Sektor Zerspanung ausweiten. Ganz im Sinne seiner Unternehmens-Philosophie: 'Die Firma, die nicht wächst, hat keine Überlebenschanche.'

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