Marktoberdorf | gb | Ein voll besetzter Pilgerbus der Pfarreiengemeinschaft St. Martin und St. Magnus machte sich am Samstag nach Salzburg auf. Die Gläubigen hatten ein besonderes Ziel vor Augen: Sie wollten eine Reliquie des heiligen Martin in Empfang nehmen.
Auf der Fahrt in die Mozartstadt erläuterte Stadtpfarrer Wolfgang Schilling, dass im 10. Jahrhundert Kaiser Otto dem Erzbischof Herold von Salzburg eine mit Identitätsbestätigung versehene Martinsreliquie zur Verwahrung gegeben habe. Herold verweigerte allerdings später die Rückgabe, sodass die Reliquie im Salzburger Dom blieb.
Jetzt, elf Jahrhunderte später, hat der Marktoberdorfer Pastoralreferent Markus Schrom den Kontakt geknüpft. Er hatte wegen eines Einstellungstopps im Bistum Augsburg keine Stelle gefunden, bewarb sich im Erzbistum Salzburg und wurde dort aufgenommen. Bereits im Frühjahr vergangenen Jahres suchte er Erzbischof Dr. Alois Kothgasser um einen Knochensplitter aus dem Armknochen des Heiligen für den neuen Volksaltar der Marktoberdorfer Pfarrkirche St.
Martin nach. Dieser Bitte kam der Erzbischof nun gerne nach.
Er überreichte Stadtpfarrer Schilling in einer kurzen feierlichen Zeremonie in einer Seitenkapelle des Salzburger Domes die Reliquie. Sie soll bei der feierlichen Wiedereröffnung von St. Martin am 28. September in den neuen Altar eingelassen werden.
