Zwei Jahre vor dem Ende der Legislaturperiode hat Irsee ein neues Gemeinderatsmitglied. Markus Albrecht wurde bei der jüngsten Sitzung vereidigt. 'Wir sind ein buntes Gremium mit Gemeinderäten aus allen Schichten. Da passt er gut hinein', meinte Irsees Bürgermeister Andreas Lieb.
Zuvor hatte Matthieu Reichert seinen Rücktritt bei der Gemeinde eingereicht. 'Aus beruflichen Gründen sehe ich mich gezwungen, mein Amt niederzulegen', so der Unternehmer. Er war 2008 erstmals für die Freien Wähler in den Gemeinderat gewählt worden. Nach kurzer Diskussion, wobei Günther Oberweiler sich die Entscheidung Reicherts früher gewünscht hätte, wurde seinem Antrag stattgegeben. Mit Albrecht rückt der auf der Liste der Freien Wähler Nachfolgende in den Gemeinderat ein. Der 34-jährige Schreinermeister ist verheiratet und hat zwei Kinder. Es sei kommunalpolitisch interessiert, wobei ihm insbesondere Bauvorhaben und das Handwerk nahe liegen.
Außerdem beschloss der Gemeinderat, dass im Oggenrieder Weiher noch im April für rund 3200 Euro neue Fische ausgesetzt werden und beauftragte eine Firma. Grundlage für den Fischbesatz ist ein Gutachten der schwäbischen Fischereifachbehörde. Demnach seien für den rund 180 Meter langen, 90 Meter breiten und rund 1,5 Hektar großen Weiher nur bestimmte Fischarten sinnvoll. Die Gemeinde hatte 2010 nach rund 15 Jahren den Weiher erstmals wieder abfischen und entschlammen lassen. Rund 1,5 Tonnen Fisch, größtenteils Graskarpfen sowie galizische Flusskrebse, wurden herausgeholt. Festgestellt wurde auch, dass das Gewässer einen dichten Wasserpflanzenbewuchs aufweist, erläuterte Lieb.
Nun sollen 400 Spiegel- und Schuppenkarpfen eingesetzt werden, um den Boden des Teiches aufzuwühlen und damit das Pflanzenwachstum zu reduzieren. Dazu sollen 500 Edelkrebse, die Pflanzen fressen, 100 Teichmuscheln zur Wasserfiltrierung sowie 100 Kilo Zander und Rotaugen für die Entwicklung der Muscheln ins Wasser gelassen werden.
Durch den Fischbesatz sei zwar eine Wassertrübung zu erwarten, aber das schade der Qualität nicht, betonte Lieb. Das Gremium stimmte dem Vorschlag der Behörde einstimmig zu. 'Wir sollten nur nie wieder 15 Jahre mit dem Abfischen warten', mahnte Oberweiler.

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Dennoch gebe es weiter ein Problem: Nämlich die Drainage eines Landwirtes, der das Recht hat, in den Weiher sein Grund- und Quellwasser einzuleiten – über dessen Rohr bei Regenfällen aber auch Abwasser in den See gelange. Die Sache werde nicht aus den Augen gelassen, betonte der Bürgermeister.
Zudem beschäftigte sich das Gremium mit Bauanträgen. In einem Fall will ein Hausbesitzer einen Zaun aus Gabionen (Steinkörben) an zwei Seiten seines Grundstückes bauen. So etwas sei aber in dem Bebauungsplan von 1963 für das Gebiet am Staffel nicht vorgesehen. Um einen möglichen Präzedenzfall auszuschließen, will sich der Gemeinderat zunächst ein Bild von der Örtlichkeit und anderen Zäunen in dem Gebiet machen und dann entscheiden.