Etwas versteckt ist der Ferienhof Lechleiter in Faistenoy bei Oy-Mittelberg gelegen. Marina Lechleiter genießt dort jeden Tag eine wunderschöne Aussicht auf das Alpenpanorama und auf Schloss Neuschwanstein, ein kleiner weißer Punkt zwischen den Allgäuer Bergen. Sie will die nächste Bayerische Milchkönigin werden.
Die 20-Jährige wohnt zusammen mit ihrer Familie auf dem Bauernhof. Außerdem leben Kühe, Hühner, eine Ziege und zwei Katzen auf dem Hof. Marinas Lieblingskuh heißt Mari. So ist auch Marinas Spitzname. Kuh Mari ist eine besondere Rasse und ein wenig kleiner als die anderen Kühe.
Schmusen kann man aber mit allen Kühen. "Die Kühe legen dir auch den Kopf an die Schulter oder fangen auch an dich abzuknutschen", lacht Marina. Und weil sie Mari oder ihre Stallnachbarn zum Kuscheln nicht mit ins Bett nehmen kann, müssen die Katzen auch mal als Ersatz herhalten.
Marina ist auf dem Bauernhof aufgewachsen und möchte ihre Kindheit gegen nichts eintauschen. "Es war das Beste was ich je erleben kann. Also ich kann mir nichts anderes vorstellen", sagt sie.
Und die Kindheit auf dem Bauernhof hat jetzt sogar noch mehr Vorteile für sie. Denn Marina hat sich um das Amt der bayerischen Milchkönigin beworben. Und dabei sind die Erfahrungen und das Wissen, das sie zuhause bereits gesammelt hat, sehr nützlich.
Wahl der Bayerischen Milchkönigin 2017/18
Aktuell hält Susanne Polz aus Söchtenau bei Rosenheim noch das Amt inne. Im Mai 2017 muss sie ihre Krone abgeben. Wenn Marina bei der Wahl gewinnt, ist sie zwei Jahre lang die bayerischen Milchkönigin. Die Milchkönigin ist die Botschafterin der bayerischen Milch im In- und Ausland. Sie muss die bayerische Milch auf Veranstaltungen und Messen repräsentieren und vorstellen. Und dafür braucht sie natürlich ein gewisses Know-How.
"Ich muss den Leuten die Milch näher bringen und ihnen näher bringen, was hinter der Milch eigentlich steckt. Dass Milch nicht nur so ein Begriff ist, wo ich die Tüte im Supermarkt mitnehme, sondern dass Milch viel mehr ist", erklärt Marina.
Falls das mit dem Amt der Milchkönigin doch nicht klappt, macht Marina einfach ihre Schule weiter. Die 20-Jährige geht zur Zeit auf die Technikerschule in Kaufbeuren und macht dort ihre Ausbildung zur Technikerin für Ernährungs- und Versorgungsmanagement.
"Da darf man den ganzen Tag backen - das will ich werden"
Marina ist bereits gelernte Konditorin. Im August 2016 hat sie ihre Ausbildung als Konditorin abgeschlossen. Auch wenn sie jetzt beruflich einen anderen Weg eingeschlagen hat: Backen bleibt ihre Leidenschaft. An Ostern backt sie am liebsten ein Osterlamm, weil man es lange aufbewahren kann. Außerdem ist das Gebäck sehr vielseitig. Es schmeckt sowohl zum Frühstück, als auch nachmittags zum Kaffee.
Für das perfekte Osterlamm-Rezept musste sie ein bisschen herumprobieren: "Ich hab ganz viele Osterlamm-Rezepte rausgesucht, hab bei den meisten Rezepten festgestellt, dass mir einfach was fehlt und deswegen ist das Rezept meine eigene Kreation." Ihre Geheimzutat ist Marzipan. So wird das Osterlamm saftig und bleibt länger frisch.
Das Rezept zum Nachbacken:
Zutaten:
50g Marzipan
125g Butter
125g Zucker
Zwei Eier
Eine Prise Salz
Ein Tropfen Vanilleextrakt
Zwei Spritzer Zitronensaft
100g Mehl
50g Stärke
Ein halber TL Backpulver
Zubereitung:
Zuerst das Marzipan mit etwas Wasser glatt rühren, bis keine Klumpen mehr da sind.
Dann den Zucker und die Butter hinzugeben. Das Ganze noch etwa fünf Minuten lang auf höchster Stufe verrühren. Die Farbe der Masse sollte danach etwas heller sein als die Farbe der Butter.
Danach die Eier mit dem Salz, Zitronensaft und Vanilleextrakt verquirlen und langsam der Masse zugeben.
Wenn die Flüssigkeit vollständig untergerührt ist, das Mehl, die Stärke und das Backpulver in die Masse sieben.
Das Mehl-Stärke-Gemisch vorsichtig unterheben (zum Beispiel mit einem Schaber), um die eingeschlagene Luft nicht wieder aus dem Teig zu schlagen.
Den fertigen Teig in eine vorgefettete Backform geben und bei 170 Grad Ober-/Unterhitze ca. 30 Minuten lang backen. Danach auf 150 Grad herunterschalten und noch weitere 15 Minuten backen. Damit der Kopf des Osterlamms nicht zu dunkel wird, die Form alle 15 Minuten umdrehen.
Viel Spaß beim Nachbacken!
Marinas Tipp für die unerfahrenen Bäcker: "Probiert es aus, mehr als schief gehen kann es nicht. Übung macht den Meister."