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Marathon-Radler: Müde Knochen aber glücklich

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Marathon-Radler: Müde Knochen aber glücklich

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    Sebastian Burger kehrt aus China zurück ­ Neue Pläne. Von Katja Egli Durach Sebastian Burger sieht mitgenommen aus. Seine müden Augen blicken durch kaputte Brillengläser und er scheint sich nach Ruhe zu sehnen. Doch der erste Eindruck täuscht etwas. Seinen Worten nach ist der 19-jährige Duracher glücklich und reich an Erfahrungen gestern nach Hause zurückgekehrt ist. 120 Tage war der Abiturient mit dem Rad in China unterwegs. Bei einem Schnitt von 120 Kilometern pro Tag legte er mit seinem Begleiter Michael Giefer 14 000 Kilometer zurück.

    Auf die Frage nach seinen schönsten Erlebnissen sprudelt es aus Sebastian heraus: 'Die Landschaft in Kingistan hat mich am meisten beeindruckt, dort ist alles sehr rauh und ürsprünglich.' Extrem unwegiges Gelände und viele Serpentien sollen die ohnehin schon anstrengende Tour oft zur Tortur gemacht haben. 'Es hat sich aber gelohnt, sowohl unsere Fahrräder als auch uns zu schinden', blickt Sebastian zurück. 'Denn wir konnten schließlich oft einen genialen Ausblick genießen.' Der Marathon-Radler erinnert sich zum Beispiel an ein riesiges Flußtal, wo am Horizont die schneebedeckten Siebentausender des Tien-Shan-Gebirges in den Himmel ragten.

    Am 28. Oktober kamen die Radler in Peking an. 'Wir hatten dort zehn wahnsinnig stressige Tage', berichtet Sebastian erschöpft. Glücklicherweise halfen ihnen Freunde vor Ort, die Rückreise mit der Tanssibierischen Eisenbahn über die Mongolei zu organisieren. Und ausgerechnet in der letzten Nacht in Peking wurden den Radlern aus dem fertiggepackten Auto drei Taschen geklaut. 'Mein Freund hatte besonderes Pech', sagt Sebastian, 'denn ihm fehlen nun alle Souvenirs der Reise und sein Tagebuch.' Sebastian vermisst nach eigene Worten 'nur materielle Dinge'.

    Acht Tage dauerte schließlich die Fahrt zurück in die Heimat. 'Im Zug waren wir richtig entspannt, bis in Dortmund das Fernsehen zustieg und uns belagerte, auch am Bahnhof in Köln war sofort die Presse da', schildert der Duracher seine Ankunft in Deutschland.

    In den kommenden Tagen will Sebastian 'erst einmal einen klaren Kopf bekommen'. Dann möchte er Diavorträge über seine China-Tour veranstalten. Und im Frühjahr wartet schon das nächste 'Abenteuer' auf den 19-Jährigen: Auf Sylt wird er beim Wattenmeer-Schutzverein seinen Zivildienst antreten. Gleichzeitig verrät Sebastian mit leuchtenden Augen, dass er 2001 etwas 'ganz Besonderes in Südamerika vor hat.'

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