Über 1500 Radler - darunter viele Allgäuer - hatten sich am Sonntag ins Tannheimer Tal aufgemacht, um im benachbarten Tirol Radmarathon-Luft zu schnuppern. Über 650 davon wagten sich auf die Langdistanz über 230 Kilometer und 2940 Höhenmeter - und ein Allgäuer war nicht zu schlagen: Profi Jonas Schmeiser aus Oberstaufen ließ die gesamte Konkurrenz hinter sich. Und auch den Sieg über 130 Kilometer holte sich mit dem Kemptener Rico Rapps ein Allgäuer.
Kein Zuckerschlecken war bei über 30 Grad im Schatten vor allem die Langdistanz, die den Flexenpass, den Arlberg, das Hahntennjoch und 15 Kilometer vor dem Ziel noch den Gaichtpass als "Highligths" auf dem Routenplan stehen hatte. Schon bei der Anfahrt zum Flexenpass (nach 110 km) setzte sich eine Gruppe an die Spitze und als es zum Hahntennjoch ging, war nur noch ein Duo voraus. Jonas Schmeiser (Team Heizomat) aus Oberstaufen bewies Stehvermögen und ließ schließlich auch noch seinen letzten "Begleiter" zurück und kam schließlich mit über sieben Minuten Vorsprung nach 6:17 Stunden ins Ziel. Der zweitplazierte Ewald Robeischl aus Niederösterreich durfte sich mit dem Titel des österreichischen Staatsmeisters im Radmarathon trösten. Dritter der Meisterschaft wurde Christian Strebl aus Vils bei Füssen (RC Reutte), der auf dem zehnten Gesamtrang landete.
Auch bei den Frauen mischte das Allgäu kräftig mit: Es gewann Steffi Hadraschek, Sabine Sigel (beide Immenstadt) wurde Achte.
Auf der relativ flachen 130 Kilometer-Variante (660 Starter) tobten sich die "Tempobolzer" aus, wobei sich die Allgäuer besonders hervortaten. Hinter Sieger Rapps und dem zweitplatzierten Steffen Rößler (Karlsbad) gingen die Plätze drei bis sechs ins Allgäu. Beste Frau war Florentine Striegl (Kempten) als Zehnte. Österreichische Meisterin wurde Manuela Grünzweil, für die Vilserin Verena Krenslehner blieb der undankbare vierte Platz.
Eingespielte Crew
Bei der Kurzstrecke (63 km) mit Start in Imst hielten sich die Allgäuer im Hintergrund. Hier dominierte auch heuer wieder der einheimische Daniel Federspiel. Er benötigte für die Fahrt über das Hahntennjoch nach Tannheim 2:05 Stunden. bei den Frauen belegte Anita Kieltrunk (SC Vils) Rang zwei
Auf der gesamten Strecke und im Zielgelände wartete auf die Rad-Karawane, die sich aus Frauen und Männern aus insgesamt elf Nationen zusammensetzte, eine eingespielte Crew, die mit Getränken und Verpflegung stets zur Stelle war. (az/k)
Ergebnisse www.rad-marathon.at