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Mann nach Großfeuer in Lebensgefahr

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Mann nach Großfeuer in Lebensgefahr

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    Unterthingau (af/jth). Ein verheerendes Feuer zog in den Nacht zu Dienstag den Gasthof 'Adler' in Unterthingau erheblich in Mitleidenschaft. Dabei erlitt der 30-jährige Inhaber eine lebensgefährliche Rauchvergiftung. Er wurde in eine Klinik gebracht. Auch vier Feuerwehrmänner atmeten Qualm ein, wurden aber nach kurzer ärztlicher Behandlung wieder entlassen. Die Schadenshöhe stufte die Kripo Kempten, die die Ermittlungen übernahm, als 'immens' ein. Derzeit geht sie von etwa einer halben Million Euro aus. Die Brandursache wird noch untersucht. Gegen 1.40 Uhr meldete eine Streife der Polizeiinspektion Marktoberdorf in die Zentrale, dass der historische Gasthof - eines der ältesten Häuser des Marktes - im Obergeschoss brenne. Bei einem Feuer dieses Ausmaßes alarmierten die Beamten die Wehren von Unter- und Oberthingau, von Reinhardsried und Kraftisried sowie von Marktoberdorf. Zugleich wurden Rettungswagen, Notarzt und später auch Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams auf den Weg geschickt. Mehr als 100 Helfer waren im Einsatz.

    Mit Atemschutz im Einsatz Am Ort des Geschehens, mitten im Zentrum Unterthingaus, versuchten Dutzende von Feuerwehrmännern unter der Leitung von Ortswehrführer Thomas Buhler die Flammen in den Griff zu bekommen und evakuierten mehrere Personen, die sich im Haus befanden. Das Obergeschoss der Gaststätte brannte lichterloh. Das Feuer fraß sich rasch voran. Hinzu kam, dass sich der Inhaber des Hauses noch im Gebäude befand. Erst gegen 3.20 Uhr, also mehr als eineinhalb Stunden nach Ausbruch des Feuers, hatten ihn Retter gefunden, die unter dem Einsatz von schwerem Atemschutz in das Gebäude vorgedrungen waren.

    Lebensmittelladen geschützt Immer wieder loderten unter dem Dachstuhl Brandnester auf. Sie wurden sowohl von der Drehleiter aus als auch von innen bekämpft. Ein Übergreifen des Feuers auf ein angebautes Haus verhinderten die Wehrmänner erfolgreich. Jedoch ergoss sich herabfließendes Löschwasser in Richtung eines Lebensmittelladens, weshalb dieser mit Sandsäcken geschützt werden musste. Die Löscharbeiten dauerten noch bis gestern Vormittag an. Daher konnte die Brandstelle von den Ermittlern der Kripo erst am Nachmittag betreten werden. Der Gasthof 'Adler', im Volksmund bezeichnet als der 'Bockwirt', wurde um das Jahr 750 erstmals erwähnt. Er befindet sich seit nunmehr sechs Generationen im Familienbesitz. Der Unterthingauer Feuerwehr-Chef Thomas Buhler bezeichnete die Brandbekämpfung als 'relativ schwierig'. Zum einen sei das historische Gebäude vor allem im Ober- und Dachgeschoss aus Holz gebaut, das rasch Feuer gefangen habe. Zum anderen sei das Haus mehrmals umgebaut worden, was die Orientierung der Wehrmänner und die Löscharbeiten erschwerte. Um das Feuer unter Kontrolle zu bringen und den 30-Jährigen zu bergen, gingen 20 Feuerwehrmänner in die völlig verqualmte Gaststätte. Buhler bezeichnete es als 'Glück', dass die acht Fremdenzimmer des Gasthofs zum Zeitpunkt des Feuers nicht belegt waren. 'Wäre das Haus wie Tage zuvor belegt gewesen, hätten die Folgen noch schlimmer sein können', so Buhler zu unserer Zeitung.

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