Gerda Feldmeier-Bold präsentierte in der Galerie Fuchstal unter dem Titel "Wenn der Spaß kippt" Holzschnitte und Aquarelle von Dieter Huthmacher, der als bildender Künstler, Meister des Wortes und Musiker in vielen Künsten beheimatet ist. Diesem Multitalent gelingt es mühelos, die Übergänge fließend zu gestalten - und zwar stets auf höchstem professionellem Niveau. Nicht umsonst wurde Huthmacher 1977 mit einem Stipendium der Villa Massimo in Rom ausgezeichnet und erhielt für seine Tätigkeit als Liedermacher und Kabarettist mehrere Kleinkunstpreise.
Huthmachers Holzschnitte sowie auch seine Aquarelle sind hintergründig. Nie jedoch verrät der Künstler seine Themen, immer wird die Sympathie deutlich, die er für seine Motive empfindet. Danach befragt, woher er seine Ideen nimmt, erklärte der Künstler offen, dass diese hart erarbeitet seien. Seine teils per Hand nachkolorierten Holzschnitte, die sowohl mit dem traditionellen Druckstock als auch im System der "verlorenen Platte" entstehen, sind in ihrer Darstellung auf das Wesentliche reduziert.
Auch dies bedeutet viel Arbeit, denn die Konzentration auf das Motiv verlangt mehr Materialwegnahme am Druckstock. Im Gegensatz dazu sind seine Aquarelle von einer zarten, tonigen Farbigkeit, deren wie hingetupfte Leichtigkeit jedoch nicht über den tieferen Sinn hinwegtäuschen kann.
Glänzender Beobachter
Huthmacher ist ein glänzender Beobachter mit einem unbestechlichen Blick für sein Sujet. Gerade in den Arbeiten zu Till Eulenspiegel - mit dem er sich auch musikalisch auseinandergesetzt hat - wird dies deutlich. Der Künstler präsentiert einen sympathischen Rebellen und liebenswerten Gauner, der gegen die Gedankenlosigkeit seiner Umwelt kämpft. Wie schwer, aber auch wie heikel das sein kann, zeigt der Holzschnitt, der der Ausstellung ihren Titel gab: "Wenn der Spaß kippt". Zu sehen ist ein auf der Kante stehender Holzklotz, darunter Till.
Kippt der Klotz? Kippt er nicht? Und wenn er kippt, wann und auf welche Seite? Seinen präzisen Blick verraten auch die Holzschnitte mit Tiermotiven, wobei dem Betrachter ihm bisher unbekannte Lebewesen wie die "Gießente" begegnen können.
Galerie Die Holzschnitte und Aquarelle Huthmachers sind noch bis 26. Juli in der Galerie Fuchstal, Gewerbestraße 15, in Asch zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung mittwochs von 16 bis 19 Uhr, Samstags und Sonntags von 10 bis 12 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 08243/3489.