Reges Treiben herrscht jetzt bei den Oberdorfer Fasnachtern: Nur noch 16 Tage bleiben bis zur Premiere der Fasnachtsabende im Modeon. In loser Folge stellt unsere Zeitung einige der Akteure vor, die auf der Bühne zu sehen sein werden. Marktoberdorf(sg). - Beim Studententheater machte er seine erste Bühnenerfahrung. Als Komparse stand er selbst schon im Münchner Residenttheater einmal im Rampenlicht, gemeinsam mit Rudolf Holzmann und Agnes Fink. 1980 zog der Marktoberdorfer nach Sulzschneid und wirkte auch dort mitunter bei der Laienspielgruppe mit. Dann aber folgte eine lange Pause. Erst 1994 wurde das schlummernde Talent neu geweckt: Monika Schubert, Prinzipalin der Theaterschule Marktoberdorf, warb Reinhold Glas für das Projekt 'Dreigroschenoper' an, weil er auch singen kann. Seitdem ist er regelmäßig bei ihren Theaterprojekten von 'Anatevka' bis 'Johannisnacht' oder auch 'Ein toller Tag' dabei. Zu den Oberdorfer Fasnachtern stieß er im Jahr 1997. Dort begannen für ihn am Donnerstag die Proben für die Premiere der Fasnachtsabende am 31. Januar. Sein Debüt gab Reinhold Glas auf der Fasnachterbühne als 'Penner': Im Duo mit Monika Schubert jammerte er über die schlechten Zeiten. Als 'Orakel' war er danach mit seinen zwei Töchtern Birgit und Annette zu sehen, aber auch als Jägersmann verstand der Solist schon recht scharfe Schüsse in den Fasnachterhimmel zu richten. Gemeinsam mit dem Walder Tobias Guggemoos nahm er 2002 vom Kinderwagen aus die Marktoberdorfer Geschehnisse auf die Schippe, verkleidete sich 2003 als Römer der 'Villa rustica' und 'tummelte' sich im vergangenen Jahr als Fußpilz im Hallenbad. Auch heuer wird er wieder im Duo zu sehen sein - alles weitere ist noch streng geheim. Eigentlich, so erzählt Reinhold Glas, ist er über seine drei Töchter wieder zum Theater gekommen. Sie besuchten die Theaterschule 'mobile'. 'Mein Kontakt dorthin beschränkte sich über Jahre aufs Hinbringen und Abholen der Kinder', erzählt Glas, der bei Fendt beschäftigt war und jetzt im Ruhestand ist. Eines Tages habe er angeregt, dass doch auch die Eltern einmal der Kreativität im 'mobile' frönen sollten. Der Vorschlag wurde aufgenommen und seitdem nimmt auch der Vater Schauspielunterricht bei Monika Schubert.
Eine große Familie Der Wunsch, auch einmal auf der Fasnachtsbühne zu stehen, sei schon immer da gewesen, verrät Reinhold Glas. Die Fasnachtsabende habe er sich auch früher nie entgehen lassen. Vor acht Jahren ergab sich die Chance, aktiv mitzuwirken. Und seitdem gehört er zur großen Familie der Oberdorfer Fasnachter, deren rund 100 Mitglieder auf und hinter der Bühne gerade wieder ein vierstündiges Programm erarbeiten. Dass der ganze Spaß auch harte Arbeit ist, kommt dieses Jahr besonders drastisch zum Vorschein: Der Fasching ist kurz. Dennoch konnte erst um Dreikönig herum mit den Vorarbeiten begonnen werden. Wenn er dann vor seinem Manuskript sitze und den Text einpauke, so Glas, frage er sich mitunter schon 'Warum tue ich mir das an?'. Aber dabei sein ist eben alles - und bei der Fasnachterfamilie macht's eben auch noch Spaß. i Heute, Samstag, beginnt der Kartenvorverkauf für die Fasnachtsabende im Modeon-Foyer (8.15 bis 15 Uhr). Vom 17. Januar bis 4. Februar gibt es außérdem Karten im Kulturbüro mobile jeweils von 9 bis 12 Uhr, Telefon 08342/40185.