Etwa 800 Zuschauer sind zu den beiden Vorstellungen des Moskauer Eiszirkus in die Memminger Eishalle gekommen. Die 21-köpfige Truppe bot im Rahmen ihrer Deutschlandtournee 2008/2009 eine facettenreiche und effektvolle Show.
Mit ihrem ästhetisch anspruchsvoll inszenierten Variété-Programm zeigte das Team unter Leitung von Natalia Abramova, wie vielfältig Kunst auf dem Eis zelebriert werden kann. Beginnend bei traditionellen russischen Tänzen, wechselten sich dramatische Partien mit spielerischen Szenen ab. Das magische Spektakel zeigte besonders im zweiten Teil anspruchsvolle Akrobatik mit verschiedenstem Gerät wie Ein- und Zweirädern, Seilen, Turnstangen, Keulen, Reifen und Rhönrädern. Besonders eindrucksvoll war die Jonglage mit dreidimensionalen, geometrischen Figuren, die sich in der Luft zu neuen Gebilden zu formen schienen.
Auch bei den Kunstturn-Übungen, den Salti und Überschlägen, erstaunte es immer wieder, dass die Akteure auf den Kufen zu stehen kamen als hätten sie festen Boden unter den Füßen beziehungsweise Kufen. Bei der Dynamik der Show taten kleine Ausrutscher der Wirkung keinen Abbruch.
Hula-Hoop mit 15 Reifen
Wer hätte schließlich gedacht, dass vier Menschen auf äußerst dekorative Weise Platz auf einem Fahrrad haben, das über das Eis flitzt? Und dass man auf Kufen ebenso kunstvoll jonglieren kann wie auf festen Sohlen? Oder dass ein Hula-Hoop-Tanz auch mit 15 Reifen funktioniert?

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Wie in Brasilien
Bei all dem waren die Gewänder so farbenprächtig, dass man sich zuweilen mitten im brasilianischen Karneval wähnte. Zauberhaft besonders die drei Windbräute auf trapezförmig gebauten Stelzen. Der "Wintertraum auf glitzernden Kufen" gewann den 1. Preis beim internationalen Zirkusfestival in Bukarest 2008 und ist auch in Deutschland als innovativste Show für eine renommierte Auszeichnung nominiert. Schade allerdings, dass er am Samstag in Memmingen nur vom hinteren Teil der Halle aus gut sichtbar war.