Für die Witze auf dem "Lustigen Wanderweg" bei Kranzegg ist Ernst Kleinheinz zuständig. Regelmäßig tauscht er die Sprüche, die entlang des Wanderwegs in Tafeln stecken, aus. Weil er schon lange Witze sammle, falle es ihm nicht schwer, immer wieder neue zu finden, erzählt Kleinheinz. Doch die Späße sind nicht das Einzige, was den Wanderweg am Grünten auszeichnet: Die Gemeinde Rettenberg hat den Pfad rundum saniert und auf Vordermann gebracht.
30000 Euro wurden hineingesteckt - "weil das unser Vorzeigeweg ist und so viele Wanderer ihn benutzen", sagt Bürgermeister Oliver Kunz. Unter anderem wurde auch die Brücke erneuert, von der 2005 zwei englische Wanderer gestürzt waren. Ernst Kleinheinz kümmerte sich damals ehrenamtlich als Wegewart um die Strecke und musste haften. So etwas kann jetzt nicht mehr passieren: Um die ehrenamtlich tätigen Wegewarte und auch die Grundstücksbesitzer zu schützen, hat die Gemeinde extra eine Versicherung abgeschlossen (wir berichteten). Die ehrenamtlichen Helfer seien gerade für eine Flächengemeinde wie Rettenberg sehr wichtig, betonte Bürgermeister Kunz. "Unser kleiner Bauhof würde sonst gar nicht hinterherkommen."
Die neue Brücke ist aus zwei Teilen des früheren Illerstegs bei Bellen gefertigt - "die Bauteile waren so schwer, dass wir sie mit einem Kran reinlupfen mussten", erzählt Michel Thoma vom Bauhof. Jetzt sei die Brücke außerordentlich solide. Außerdem wurden Treppen befestigt, Geländer aufgestellt und weitere Brücken hergerichtet. Statt nur auf Holz zu setzen, das laut Thoma alle sechs bis acht Jahre ausgetauscht werden muss, hat man in alle Brücken Metallträger eingebaut. Teile des Weges wurden mit Hackschnitzeln ausgelegt. Nun habe man eine gelungene Mischung aus Naturpfad und befestigtem Wanderweg, freute sich Gästeamtsleiterin Tanja Oswald. Der "Lustige Wanderweg" erfreue sich großer Beliebtheit und werde von Groß und Klein gut angenommen, berichtete Kleinheinz.