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Luftbuchungen nicht mehr erlaubt

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Luftbuchungen nicht mehr erlaubt

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    Kinderhort Lindenberg testet bereits neue Gesetzesbestimmung Von Armin Dorner Lindenberg. Im nächsten Kindergartenjahr, das im Herbst 2006 beginnt, wird es ernst. Das neue Kindergartenbetreuungsgesetz, seit Jahren gedreht und gewendet, tritt in Kraft. Der AWO-Kinderhort Lindenberg testet bereits in diesem Schuljahr das neue System mit den Eltern. Die Leiterin Susanne Hollerweger kommt bisher nach eigener Aussage ganz gut zurecht.24 Kinder werden tagsüber - selbst in den Ferien sind zwei Drittel der Schüler da - in der Rathausstraße 10 betreut. Eine Warteliste hat es bisher gegeben, aber heuer erstmals nicht mehr. Deswegen wird an eine Öffnung des Hortes für Schüler aus Nachbargemeinden gedacht, merkt die Leiterin an. Der Träger des Hortes ist die Arbeiterwohlfahrt (AWO). In erster Linie Hilfe bei den Hausaufgaben steht am Nachmittag (von 11 bis 17 Uhr) für die Sechs- bis Zwölfjährigen auf dem Hortprogramm. Vor Beginn des Schuljahres mussten die Eltern angeben, wieviele Stunden sie ihr Kind täglich im Hort lassen wollen. 'Luftbuchungen' darf es dabei nicht geben, das heißt, die Eltern können nicht vorsorglich mehr (oder weniger) Stunden buchen, als sie dann tatsächlich für ihre Kinder beanspruchen. Allerdings wird eine Kontrolle, wie sie die Staatsregierung plant, sehr schwierig sein.'Wir haben zuvor vier Wochen lang aufgeschrieben, wann ein Kind kommt und wann es geht. Den Eltern haben wir darüber Bescheid gegeben.' Damit wurde die Stundenbuchung für das laufende Jahr erleichtert. Schwierig wird es im kommenden Schuljahr, weil ein Gutteil der Hortkinder Viertklässler sind, die die Grundschule - und damit meist auch den Hort - verlassen.

    'Trauriges Sparmodell'Der Kreisvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Otto Procher, spricht allerdings von einem 'traurigen Sparmodell'. Sparen sei der Staatsregierung wichtiger als das Wohl der Kinder, bedauert der Lindenberger. Bisher gab es einen festen Zuschuss pro Gruppe, künftig pro Kind je nach Stunden. 'Das ist die Größe X', so Procher. Davon abhängig ist die Anzahl des Personals. Buchen die Eltern weniger Stunden, muss Personal entlassen werden. So kann es jährlich zu Personalwechsel kommen. Das sei für die Entwicklung der Kinder, die bis zu vier Jahre im Hort verbringen, nicht gedeihlich, wenn sie sich womöglich häufig an wechselnde Gesichter gewöhnen müssen. Viele Gespräche mit den Eltern sind nötig, um ihnen die neue Lage zu erklären, weiß Susanne Hollerweger. Bisher wurden die Vorbereitungen von den Eltern 'sehr gut angenommen'. Die Eltern hätten für das laufende Jahr 'realistisch gebucht'. Ende Mai 2006 sollten für das folgende Schuljahr die Stunden gebucht werden. Bereits im Februar, bei der Schuleinschreibung der Erstklässler, wird über die Neuerungen aufgeklärt. 'Es gilt, die Eltern aufzuklären, wie wichtig das gesunde, warme Mittagessen im Hort ist', fügt Otto Procher hinzu, dem das Wohl und Wehe des Nachwuchses genauso am Herzen liegt. Es wird frisch geliefert von der Küche des AWO-Seniorenheims 'Alpenblick'. Mit der Grundschule wird zusammengearbeitet. Rektor Werner Baumgart schätze die Arbeit in der Tageseinrichtung, sagt die Leiterin. Durch Erziehung, Bildung und Betreuung wird ein wesentlicher Beitrag zur Entwicklung des Kindes zur eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit geleistet.

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