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    Von Gerlinde Schubert, Marktoberdorf - Viele Freunde haben sich angesagt zu den Feierlichkeiten zum 20. Geburtstag der Bayerischen Musikakademie in Marktoberdorf. Hochklassiges und Außergewöhnliches ist zum Jubiläum geboten, das vom 13. bis 16. Mai gefeiert wird. Bei den Festkonzerten werden heimische Musiker, aber auch viele Gäste ein vielgestaltiges Musikprogramm präsentieren. Unter anderem sind mit dabei die Stadtkapelle und das Ensemble des Carl Orff Chores, das Gitarrenduo Gruber & Maklar, das Renner Ensemble Regensburg, das Augsburger Kammerorchester und das Landes-Jugendjazzorchester Bayern mit dem Saxofonisten Lee Konitz als Star-Gast. Beim 'Tag der offenen Tür' am Samstag, 15. Mai, kann Musik nicht nur erlebt, sondern selbst gemacht werden. Ob Kammermusik oder Jazz, Blasmusik, Opernarien, Weltmusik oder Chorwerke: Es gibt kaum einen Klang, den die alten Oberdorfer Schlossgemäuer noch nicht aufgenommen hätten. Denn 1984 war hier nach dem nordbayerischen Hammelburg vom Bayerischen Musikrat eine zweite zentrale Fort- und Weiterbildungsstätte für alle musikalischen Belange geschaffen worden. Rege genutzt wird sie von Musikverbänden und -vereinen, von Orchestern und Pädagogen für ihre Kurse, rund 150 sind es pro Jahr. Darüber hinaus entwickelte die Akademie eigene Kursangebote, die sich vielfach als Renner herausstellten: Dazu zählen die Sommerakademien wie 'Rhythm' ebenso wie die 'Wunderkinder'-Seminare. Unzählige junge und etablierte internationale Stars brachten sie zu Konzerten in die Region.

    Über 100000 Kursteilnehmer Zahlen geben einen Eindruck vom regen Leben auf dem Schlossberg: Rund 101000 Kurs- und Seminarteilnehmer haben die Musikakademie seit 1984 genutzt. An 5800 Tagen war sie belegt (dies entspricht einer 80-prozentigen Auslastung des Hauses). 2722 Kurse und mehr als 1040 Konzerte fanden statt. Ebenfalls aus der Musikakademie erwuchsen zwei bedeutende 'Kinder' der internationalen Musikwelt: 1989 der Internationale Kammerchorwettbewerb und 1992 das Festival 'Musica Sacra International', die seither im jährlichen Wechsel stattfinden. 'Diese Akademie leiten zu dürfen, ist eine wunderbare Aufgabe, die sich täglich neu stellt', schreibt Dolf Rabus, von Anfang an Akademiedirektor in Marktoberdorf, in der über 30 Seiten umfassenden Festschrift. Der Blick zurück, der hier zusammen gefasst ist, zeugt von den Anstrengungen der ersten Jahre, den immer wieder neuen Akzenten, die hier gesetzt wurden, den zahllosen Impulsen, die von diesem längst international etablierten Zentrum ausgingen. Die ersten vier Jahre, so Rabus, seien für den Aufbau vonnöten gewesen. Das Angebot sei auf eine breite Basis gestellt worden. Auch baulich sei noch einiges zu bewältigen gewesen. Um den ursprünglichen Stamm von Mitarbeitern herum (Willi Staud als Geschäftsführer, Gretl Steinbach als Sekretärin, Roland Kinker als Hausmeister und Waltraud Rössle als Hauswirtschaftsleiterin) habe sich ein Team gruppiert, 'das mit unglaublichem Engagement am Auf- und Ausbau des Hauses' mitgewirkt habe. Eine neue Ära begann 1989 mit dem Internationalen Chorwettbewerb, mit den jährlichen Internationalen Sommer-Seminaren mit herausragenden Dozenten aus aller Welt (seit 1990) und dem Festival 'Musica Sacra'. 1989 war Geoffrey Chesseman als stellvertretender Direktor ins Haus gekommen. Neue, weitere Möglichkeiten brachte der neue Konzertsaal mit sich, der 1996 gebaut wurde. Marktoberdorf wurde mit dem Bayerischen Jazzbüro die Heimat des Jazz im Land. Das Oberdorfer Schlossfest hat in der Akademie seine Wiege und federführend in Planung und Durchführung war die Akademie auch für das große Fest zur Jahrtausendwende. Die Marktoberdorfer und die Menschen in der Region aber auch weltweit verbinden mit der Musikakademie viele schöne musikalische Erlebnisse. Und der Leiter dieser Talent- und Ideenschmiede, Dolf Rabus, ist sich sicher, dass für die künftige Entwicklung die Einfälle nicht ausgehen werden, 'denn fertig sind wir nie'. Er sieht die Akademie als Ergänzung, aber auch Verstärkung für das Kulturprogramm in der Region. Und wenn er einen Wunsch offen hätte, würde er die Akademie am liebsten nochmals 20 Jahre lang leiten.

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