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Lokal messen für Wetter-Prognosen

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Lokal messen für Wetter-Prognosen

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    Südlichste Wetterstation Deutschlands steht in Einödsbach Von Lisa Gschwender Oberstdorf In Eindödsbach, dem abgelegensten bewohnten Ortsteil Oberstdorfs, steht nun die südlichste Wetterstation Deutschlands. Bei der Einweihung mit viel politischer Lokalprominenz versicherte der bekannte ARD-Wettermann Jörg Kachelmann, dass mit den neuen Messgeräten dort eine Qualitätsverbesserung der Prognosen möglich sei. Darüberhinaus können sich alle Fernsehzuschauer künftig täglich im ARD-Morgenmagazin im Halb-Stunden-Takt über die Oberstdorfer Wetterbedingungen informieren. Wer lokal voraussagen will, muss auch lokal messen, erklärte Jörg Kachelmann. Der Ansager von Wetter im Ersten und Mitbegründer der Firma Meteomedia war dabei, als die Pfarrer Gerhard Schäfer und Peter Guggenberger am Wochenende die südlichste Wetterstation Deutschlands einweihten. Es ist bereits die siebte ihrer Art im Allgäu: In Lindau, Lindenberg, Balderschwang, Hopferau und Sonthofen sind weitere Messgeräte zu finden. Aber das Wetterstationsnetz soll noch weiter ausgebaut werden, wünscht sich Kachelmann. Er peilt als weitere Standorte Rohrmoos und das Nebelhorn an. Eine komplette Wetterstation mit Niederschlags-, Wind- und Temperaturmesser kostet rund 11000 Euro. Mit jedem Gerät das zwar von Meteomedia betreut wird, jedoch von Gemeinden oder Sponsoren finanziert werden muss werden die Messungen für die Region genauer. Kachelmann: Die Abweichung von der tatsächlichen Temperatur bei unseren Vorraussagen für 36 Stunden beträgt im Durchschnitt nur 0,8 Grad.

    Auch durch die gesammelten Vergleichswerte würden die Prognosen immer exakter. Nach eineinhalb Jahren werden die sich hier oben dank unseren Berichten über kein Wetter mehr wundern, ist sich der Meteorologe sicher. Für den ARD-Wettermann ist die Betreuung so vieler Stationen eine idealistische Angelegenheit. Seine Firma habe großes Interesse speziell am alpinen Wetter, betonte er. Und immerhin seien noch einige Fragen offen, die das neue Gerät beantworten soll. Beispielsweise sei nicht bekannt, ob in Einödsbach jemals Südwest-Wind weht. Den Vorwurf, Meteorologen würden immer wieder krasse Fehlprognosen wie falsche Unwetterwarnungen stellen, will Kachelmann nicht auf sich bezogen wissen: Wir wundern uns auch immer wieder, wie der staatliche Wetterdienst auf so etwas kommt. Die Qualität solcher Aussagen bezeichnete er als katastrophal. Meteomedia sei hingegen mit ihren Aussagen genauer, versicherte Kachelmann. Denn die Firma arbeite mit mehreren Systemen, die sie kombinieren könne. Es gebe leider keine Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Wetterdiensten, bedauerte der Meteorologe, um im Ernstfall zum Beispiel bei Hochwasser- oder Lawinengefahr von den Daten der Konkurrenzunternehmen zu profitieren. Die Mitarbeiter von Meteomedia würden eine solche Kommunikation zwar sehr begrüßen, so Jörg Kachelmann, der Druck für mehr Kooperation müsse aber von den zuständigen Behörden kommen.

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