Waltenhofen | sir | Nachdem sich Bürger aus Martinszell und Oberdorf vehement für die Beibehaltung einer Fußgängerunterführung zwischen den beiden Orten ausgesprochen hatten, signalisierte das Landratsamt vor einigen Monaten, dass die Planung im Sinne der Bürger abgeändert wird (wir berichteten). Werner Schmid vom Bauamt und auch Bruno Müller, Leiter des Kreis-Tiefbauverwaltung, informierten die Waltenhofener bei der jüngsten Gemeinderatssitzung über den aktuellen Stand der Dinge.
Die Verbindung zwischen den Orten werde als Abzweigung des Illerradwegs Richtung Niedersonthofen verwirklicht. Das ermögliche einen Zuschuss in Höhe von 55 Prozent der förderfähigen Kosten, so Rathauschef Eckhard Harscher, der mit einem Aufwand von 370000 Euro rechnet. Es könnte allerdings auch billiger werden, sagte Müller: "Wir sind an die obere Preisgrenze gegangen." Die Ausschreibung stehe allerdings noch aus.
Im Haushalt seien Mittel in Höhe von 130000 Euro für den Ausbau des Weges samt nötigem Grunderwerb bereitgestellt. Gemeinderat Meusburger erinnerte daran, dass Landrat Gebhard Kaiser vor Ort versichert hatte, diese Mittel reichten auch aus. Heinz Möschel, Waltenhofener Gemeinderat und Landrats-Stellvertreter, lobte: "Wir haben eine Lösung auf dem silbernen Tablett präsentiert bekommen."
Protest zeigte Wirkung
Vorgesehen war ursprünglich, dass nach Fertigstellung der im Bau befindlichen B 19 neu an der B 19 alt Verkehrsinseln auf der Straßenmitte Groß und Klein ein sicheres Überqueren von Martinszell Richtung Oberdorf und umgekehrt ermöglichen sollten. Die seit 40 Jahren genutzte Unterführung sollte verschwinden. Doch vor allem Eltern beharrten auf einer Beibehaltung des sicheren Schulwegs durch einen Fußgängertunnel.

Sanierung beginnt
Straße OA2 am Niedersonthofener See ist ab Mittwoch komplett gesperrt
Der Protest zeigte Wirkung. Der Landkreis stimmte einer Überplanung zu. Die neue Unterführung soll wenige Meter weiter südlich des jetzigen Standorts gebaut werden, und zwar in Verlängerung eines Schutzwalls, der später einmal den Lärm von der neuen B 19 abschirmen soll.
Sonderapplaus vom Rat
Müller machte deutlich, dass der Landkreis die Planung erstellt und bezahlt hat und die Bauleitung vom staatlichen Bauamt übernommen werde. "Der Landkreis ist der Gemeinde sehr entgegengekommen," betonte auch Werner Schmid. Wohl deshalb gab es am Ende der Vorstellung der Konzepts einen Sonderapplaus für die Vertreter des Landkreises beziehungsweise des Staatlichen Bauamts.