Neugablonz(oll). - Die dünne Personaldecke ist trotz der vier Neuzugänge im Jahr 2004 das Problem Nummer eins beim Löschzug Neugablonz der Freiwilligen Feuerwehr Kaufbeuren. Dies erklärten Löschzugführer Felix Konczyk und Peter Peukert, Erster Vorsitzender des Feuerwehrvereins Neugablonz, in der Jahreshauptversammlung im Gerätehaus. 'Bemerkenswert' fand Peukert, dass bereits 'vier Frauen unseren Zug mit Leben erfüllen. Wenn die fünf Mädchen aus Neugablonz, die sich derzeit in der Jugendausbildung befinden, alle zu uns kommen, besteht der Zug zu einem Viertel aus Frauen.' Damit nehme der Löschzug im weiten Umkreis eine Ausnahmestellung ein, so der Vorsitzende. Zuständig für ein intaktes Innenleben des Vereins, ließ er ein an gesellschaftlichen Aktivitäten reiches Jahr Revue passieren. Dazu gehörten der Faschingsball im Stadtsaal, die Entsendung einer Abordnung 'zu unseren Kameraden in Luxemburg', ein gelungener Hüttenaufenthalt bei Steibis mit den Luxemburgern und das Bürgerfest, das eine 'größere Organisation' erforderlich gemacht habe. Man habe das Fest nutzen können, um sich werbewirksam in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Nicht einverstanden erklärte sich Peukert in diesem Zusammenhang mit den Aktivitäten des Vereinsrings, dessen Mitglied die Feuerwehr ist. 'Da ist seit dem Bürgerfest nichts passiert. Es wird ein ernstes Wort zu sprechen sein.' Weitere Höhepunkte des Jahres waren die Mitwirkung beim Tänzelfest, das Familienfest mit Radl-Tour, Grill, Lagerfeuer und Übernachtung im Zelt sowie die Teilnahme an der Fronleichnamsprozession. Sein besonderer Dank galt den Familienangehörigen der Aktiven. Denn: 'Unser Job ist nicht ohne Risiko. Wir tragen unsere Haut zu Markte.' Konczyk, der als Löschzugführer für die operative Seite zuständig ist, gab die wichtigsten Zahlen aus den Statistiken bekannt, die das mit Einsätzen, Lehrgängen, Weiterbildungen und Übungen ausgefüllte Jahr 2004 widerspiegeln. Demnach gab es beispielsweise 14 Brandeinsätze, zehn technische Hilfeleistungen, 24 Übungen und 16 Sicherheits- und Theaterwachen. Auch vier Fehlalarme waren dabei. 'Weil es immer mehr Brandmeldeanlagen gibt, wird es in Zukunft auch mehr solcher Fehlalarme geben.' Herausragende Übungen waren die Vollübung an der Zeppelinhalle, die Atemschutzausbildung in Hohenpeißenberg und die Alarmübung in der Gustav-Leutelt-Schule. Was Letztere angeht, sei zu bemerken, dass die Lehrer 'mehr in Panik gerieten als die Kinder. Fluchtwege scheinen unbekannt zu sein. Hier liegt noch einiges stark im Argen.'
Mindestens vier fehlen noch Insgesamt habe der Löschzug '3052 Stunden Dienst für die Bürger der Stadt Kaufbeuren geleistet', erklärte Konczyk. Den Stand der Aktiven bezifferte er mit 36. 'Mindestens 40 sollten es sein.' Abschließend bemerkte der Zugführer, die Freiwilligen Feuerwehren gerieten immer mehr in ein Spannungsfeld zwischen Anforderung und Realität. In den Sonntagsreden würden die Feuerwehren gerne als 'älteste Bürgerinitiative' dargestellt. Aber man müsse sich fragen: 'Wer hilft den Freiwilligen der Feuerwehren? Und: 'Wir tun viel für das Gemeinwohl. Was tut der einzelne Bürger für seinen Schutz?' Aktive Hilfe für die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehren sei seitens der Bürgerschaft und der Politik gefragt. Oberbürgermeister Stefan Bosse nannte es 'sinnvoll, dass die Behandlung von Gefahrgut einen Schwerpunkt beim Neugablonzer Löschzug bildet. Die Feuerwehr ist eine wichtige Stütze der Gesellschaft.' Der Bericht von Stadtbrandrat Thomas Vogt fiel angesichts der am 6. April stattfindenden Jahreshaupt- und Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kaufbeuren kurz und bündig aus. Derzeit leisteten 270 Feuerwehrangehörige Dienst bei den Wehren der Stadt. 'Gerade noch verschmerzbar' sei diese Zahl.