913 Frauen und Männer sind zum Monatsende noch ohne feste Stelle. Darunter sind 104 junge Leute unter 25 Jahren. Leicht angestiegen ist die Zahl der Arbeitslosen, die jünger als 20 Jahre sind: Zumeist sind das junge Erwachsene, die ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben und weder von ihrem Lehrbetrieb übernommen worden sind noch andernorts sofort eine neue Stelle gefunden haben. Aber dieser Anstieg von 17 (Ende Juni) auf jetzt 30 ist nach den Worten von Albert Thumbeck im Rahmen der vergangenen Jahre.
Mitarbeiter aus Osteuropa
Trotzdem wundert sich der Lindauer Agenturchef darüber, dass diese Fachkräfte erst einmal auf der Straße stehen. Denn auf der anderen Seite suchen die Unternehmen und Betriebe im Kreis Lindau fast 1300 neue Mitarbeiter: Gefragt sind Ingenieure genauso wie Produktionskräfte für Metall-, Chemie- und Elektronikbereiche. Thumbeck weiß, dass mittlerweile auch Kräfte aus den Ost-EU-Ländern von den großen Firmen im Landkreis angeworben wurden. Und: Not macht erfinderisch. So hat ein Personaldienstleister bei der Lindauer Agentur speziell Kräfte für sogenannten Hausfrauenschichten von 8 bis 12 Uhr gefordert - ein Zeitraum, in dem in Lindau und Umgebung die Kinderbetreuung sichergestellt ist. Mindestens 20 solcher Stellen werden laut Thumbeck derzeit angeboten.
Gute Chancen sieht der Lindauer Geschäftsstellenleiter übrigens auch für Ferienjobber: Nachdem es jahrelang sehr schwer gewesen ist, in den Ferien das Taschengeld aufzustocken, könne in diesem Jahr durchaus der ein oder andere Betrieb bereit sein, solche Helfer einzustellen. Interessenten sollten einfach in der Arbeitsagentur nachfragen.
Problem für Langzeitarbeitslose

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Immer noch Schwierigkeiten, ins Berufsleben zurückzukehren, haben trotz der großen Zahl an freien Arbeitsplätzen Menschen über 55 Jahre (215 ohne Stelle), Schwerbehinderte (62) und Langzeitarbeitslose (231). Beim Blick in die Zukunft hält sich Albert Thumbeck etwas zurück: Er ist froh, wenn er über den Sommer hinweg die Quote von 2,2 Prozent halten kann. Denn einen weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit werde es in den nächsten sechs bis acht Wochen kaum geben.