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Lieder wie Stürme

Memmingen

Lieder wie Stürme

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    Lieder wie Stürme
    Lieder wie Stürme Foto: andreas schÖwe

    Sie singen ihrer Lieder "lauter als erlaubt" und gastieren am kommenden Freitag zum zweiten Mal im Memminger Kaminwerk: Die Spielmannsleut von Saltatio Mortis. "Totentanz" ist die Übersetzung des lateinischen Bandnamens - und doch steppt bei den Sangesbarden um "Alea, den Bescheidenen" der Bär. Schließlich lautet das Motto der Mittelalter-Rockband "Wer tanzt, stirbt nicht!"

    Aus der Nähe von Mannheim, Karlsruhe und Kaiserslautern kommen Alea und seine Mitstreiter Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein (Dudelsack, Schalmei, Drehleier, Gesang), Lasterbalk der Lästerliche (Schlagzeug, Davul, Trommeln, Pauken, Percussion, Programming), Bruder Frank (Sackpfeifen, Schalmeien), El Silbador (Bass) und Samoel (Harfe, Gitarre). Mit ihrem letztes Jahr veröffentlichten Album "Wer Wind Sæt" stürmten die Barden sogar die Top-10 der Deutschen Albumcharts und schlossen so zur Spitze im Genre des Mittelalter-Rocks auf.

    Obwohl: Den Begriff "Mittelalter-Rock" hören sie gar nicht so gerne. Dann schon eher "Folk-Rock". "Richtig ist", so Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein, "dass, wir mittelalterliche Instrumentierung mit einer neuzeitlichen Attitüde verbinden.

    Das Gros der heutigen, auch in der Rockmusik gebräuchlichen Handwerkszeuge basiert schlichtweg auf einer Modifikation oder Weiterentwicklung der Vorlagen früherer Zeiten." Bestes Beispiel sei die Gitarre, deren Spieltechnik auf der solcher Zupfinstrumente wie der Laute basiere.

    Lyrische Botschaften mit gesellschaftskritischen Aspekten

    Warum sich Musiker der Moderne gleich reihenweise auf die Pflege historisch überlieferten Liedguts stürzen und damit auch noch große Erfolge feiern, dafür hat von Hasen-Mümmelstein ebenfalls eine entwaffnend plausible Erklärung: "Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn Musik, die die Jahrhunderte überdauerte und viele Generationen begeisterte, plötzlich nicht mehr gehört werden will!" Hinzu käme der gesellschaftskritische

    Aspekt in den lyrischen Botschaften: "Wir singen von der Liebe / und Unvergänglichkeit / und sind für euch ein Spiegel / der faulen Obrigkeit" heißt es in der Hymne "Uns gehört die Welt!" (2007 geschrieben). Und weiter: "Behaltet eure Schlösser / Reichtum, euer Geld / Euch gehört ein Sack voll Gold / doch uns gehört die Welt!" Diese Häme gegenüber der Obrigkeit und die Betonung von immateriellen Werten kam und kommt sehr gut an beim Publikum - damals wie heute.

    Folglich pendeln die sechs Barden auf furiose und unterhaltsame Weise zwischen längst vergangenen Zeiten und der Moderne, säen mit ihren eingängigen, rockigen Songs den Wind - und ernten dafür Beifallsstürme (wie etwa bei ihrem Auftritt im Kaminwerk im November 2008). (öwe)

    Vorverkauf Karten für Saltatio Mortis am Freitag, 12. Februar, um 20 Uhr im Kaminwerk gibt es bei der Memminger Zeitung, Telefon (08331) 109-117.

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