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Letzte Tage im Paradies auf der Südinsel

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Letzte Tage im Paradies auf der Südinsel

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    Ein Jahr lang reist der Obergünzburger Thomas Frei mit seiner Begleiterin Katja Stichel mit dem Fahrrad durch Neuseeland. Im April vergangenen Jahres ging es los. In unregelmäßigen Abständen berichtet Frei in unserer Zeitung von dieser Reise. Obergünzburg/Neuseeland - Per Reggaefestival und milden 20 Grad Celsius wurde das neue Jahr von Katja und mir in Nelson im Norden der Südinsel Neuseelands in Empfang genommen. Arbeit fanden wir zu dieser Zeit bei einer Biogemüsefarm am Stadtrand. Hierzu sei gesagt, dass jedes Örtchen mit mehr als 1000 Einwohnern schon als Stadt bezeichnet wird. Nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass in ganz Neuseeland nur etwa 3,5 Millionen Menschen wohnen und dabei auf einer Fläche entsprechend der von Großbritannien verteilt sind.

    Landarbeiter und Verkäufe Doch zurück zu unserer Gemüsefarm und der Arbeit auf dem Lande. Zusammen mit einem französischen Pärchen bewohnten wir ein kleines Haus mit Toilette im Freien (mit Bergblick) und einer Dusche gemauert aus runden Flusssteinen. Von morgens um sieben bis halb zwölf mittags pflanzten wir Gemüse, zupften Unkraut, ernteten Gemüse oder stutzten die Obstbäume. Am Samstag durften wir mithelfen die Erträge auf dem örtlichen Wochenmarkt zu verkaufen, was uns rechten Spaß bereitet hat. Nach einer Woche zog es uns wieder weiter. Ein letzter Aufenthalt auf der Südinsel war noch geplant. Die Inselwelt der Marlborough Sounds wollte noch erkundet werden. Dank unserem Wooferbuch, mit zahlreichen Arbeits-Adressen versehen, fanden wir einen wunderschönen Platz bei einer holländischen Familie. Ein Linguistikprofessor war mit seiner Frau auf der Suche nach einem perfekten Platz für eine Familie vor zehn Jahren hier eingewandert. Auf seinem Grundstück waren viele Busch-wälder zu schneiden und eine extra steile Einfahrt zu reparieren. Nebenbei hatten wir einige Abwechslung mit den drei Kindern. Unter anderem bei Ausflügen zum Meer, zum Trampolin oder zu einer riesigen Baumschaukel, befestigt an einem uralten 50 Meter Rimubaum. Gesteigert wurden diese Erlebnisse durch einen Ausblick über eine unbewohnte Fjordlandschaft, dicht bewachsen mit einheimischen Farnen und Palmen. Der Abschied fiel schwer, doch die Fähre zur Nordinsel war gebucht. Als Route zum Fährhafen wählten wir dem Abenteuer zuliebe den Queen Charlotte Track, den längsten Pfad, den man mit dem Mountainbike hierzulande befahren darf (85 km). Mit einem Anhänger von 25 Kilogramm konnten wir leider nicht mehr ganz so rasant abgehen wie bei einem kurzen Test ein paar Tage zuvor. Bis auf den Verlust von Katjas Flagge samt Mast ging jedoch alles gut.

    Kein leichter Abschied Gerade zwei Stunden raus aus dem Dschungel schoben wir schon unsere Gefährte auf die Fähre Richtung Wellington und Nordinsel. Somit gingen neun Monate Südinsel zu Ende. Kein leichter Abschied, jedoch höchste Zeit, da nun nur noch ein Drittel unseres Jahres für den Norden übrig bleibt. In der Hauptstadt angekommen und im Schulhof gezeltet (noch Sommerferien) bestaunten wir die gerade stattfindenden Extrem-Spiele (Xgames, Skateboard, BMX usw.) und das Leben in der Stadt (kein Wunder nach der Stille der letzten Wochen). Bei einer neuen Unterkunft in Stadtnähe kamen wir zu etwas längst Überfälligem: Dem Anfertigen neuer Anhänger-Fahnen und zwar anstatt des alten Gelbs fahren wir nun unter sächsisch-bayerischer Kombinationsflagge (grünweiß und blauweiß). So ausgerüstet gehts nun weiter nördlich. Erste Anlaufstelle soll die Gegend um den Mount Taranaki sein, einem Vulkan, der nahezu direkt 2600 Meter aus dem Pazifik herausragt. Mehr davon in Kürze.

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