Kaufbeuren (fe). - Radfahrer, die die Radwege nicht benutzen, und Autofahrer, die sich nicht an Abbiegeverbote halten, sind ein Ärgernis nicht nur für Renate Walin. Sie und viele ihrer Bekannten sind der Meinung, dass das Verhalten von Rad- und Autofahrern im Kaufbeurer Verkehr immer schlechter wird. Im Prinzip bestätigt dies auch die Polizei, die die Probleme allerdings auch nicht beheben kann, da dafür zu viele Beamte nötig wären. Besonders die Zweiradfahrer geben Renate Walin immer wieder Grund zur Empörung: 'Die fahren ohne ersichtlichen Grund auf der Straße, obwohl gleich nebenan ein ordentlicher Radweg entlangführt. Und auf der Straße benehmen sie sich auch nicht korrekt. Wechseln die Spuren oder biegen ab, ohne Handzeichen zu geben, fahren ohne Vorwarnung aus Kreiseln heraus und kümmern sich überhaupt nicht um die Regeln.' Besonders bunt trieben es die Rennradfahrer, hat Renate Walin beobachtet. 'Die ganz jungen und die älteren Radler fahren ordentlich, aber in der Altersgruppe zwischen 18 und 50 Jahre fahren sie, wie sie wollen.' Die Autofahrer betragen sich allerdings auch nicht besser, findet die Kaufbeurerin. An der Kreuzung bei der Gaststätte Häring am Kemptener Tor sehe sie immer wieder, wie Autofahrer abbiegen, obwohl dies dort ausdrücklich verboten ist.
'Das Abbiegen stört den Verkehrsfluss und führt zu Verzögerungen und gefährlichen Situationen.' Karlheinz Kradorf, Dienstgruppenleiter der Polizeiinspektion Kaufbeuren, bestätigt die Verkehrssünden. 'Das sind kleine Verstöße, die immer mal begangen werden. Besonders das Verhalten der Fahrradfahrer stellt ein ständiges Problem dar.' Zusätzlich zu Renate Walins Klagen weiß er noch andere Vergehen aufzuzählen: Fahren auf der falschen Seite der Radwege, Fahren bei Nacht ohne Licht, kein Stopp vor roten Ampeln und nicht verkehrssichere Fahrräder. Fast müsse man sich wundern, dass nicht mehr passiere, so der Polizist. Auch die Klagen über das Abbiegen an der Häringer-Kreuzung sind ihm bekannt. 'Hin und wieder stellen wir dort eine Kontrolle auf, ansonsten achten wir bei den normalen Streifenfahrten mit darauf. Beheben können wir die Probleme aber nicht. Da müssten hundert Beamte im Stadtgebiet unterwegs sein und es würde noch nicht reichen. Alles was wir tun können, ist immer und immer wieder an die Leute zu appellieren, sich im Verkehr richtig zu verhalten. Es ist doch im eigenen Interesse und zur eigenen Sicherheit.'