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Lernen, was der Hausmeister alles macht

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Lernen, was der Hausmeister alles macht

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    Kempten (kk). - Fleißig reinigt Ludwig vor einem Wohnblock in Thingers die Parkplätze und Wiesen. Aufmerksam wird er während seines Praktikums von so manchem Hausbewohner beobachtet. Plötzlich kommen einige Kumpels auf ihn zu. 'Sag mal, was machst du da eigentlich?', fragen sie ihn mit einem Grinsen im Gesicht. Doch der 20-Jährige bleibt locker: 'Ich verdiene damit bald mein Geld', strahlt er ihnen stolz entgegen. Ludwig wird zurzeit mit Bernd (18) und Dimitri (25) im Förderzentrum Sankt Georg zum Hausmeisterassistenten ausgebildet. In Zusammenarbeit mit der Sozialbau hat das Zentrum im März ein LOS-Projekt ('lokales Kapital für soziale Zwecke') organisiert. Im Rahmen des Programms Soziale Stadt können sich verschiedene Gruppen aus Thingers dabei zusätzlich qualifizieren (AZ berichtete). 'Hier werden die Teilnehmer speziell mit den Arbeitsgebieten Holz, Metall, Farbe und Gartenbau vertraut gemacht', erklärt Christoph Nunner, Abteilungsleiter für berufliche Qualifizierung im Förderzentrum. Ebenso lernen sie von Bereichsleiter Rochus Kaiser, wie sie sich später richtig bewerben. Während ihrer Ausbildung müssen Ludwig, Bernd und Dimitri auch ein Praktikum absolvieren, das sie in verschiedene Stadtteile führt.

    'Dort werden sie Hausmeistern unterstellt und in die täglich anfallenden Arbeiten eingelernt', erzählt Albrecht Kuhn, Bereichsleiter für Garten- und Landschaftsbau. Unkraut jäten und Rasen mähen gehören dazu wie auch Glühbirnen wechseln und kleinere Reparaturen an Maschinen. Auch beim Austauschen von Gehwegplatten und beim Weißeln würden die drei angehenden Assistenten in relativ kurzer Zeit jede Menge Erfahrung sammeln. Dabei achten die Ausbilder besonders auf Disziplin, Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit. 'Unsrere drei Azubis sind bis in die Haarspitzen motiviert', meint Kuhn. Oft würden sie sogar ihre Pausen auslassen, weil sie so sehr in ihre Arbeit vertieft sind. Ludwig ist von seiner Arbeit rundum begeistert: 'Besonders im Umgang mit Werkzeugen habe ich viel dazu gelernt.' Und Dimitri bastelt am liebsten an den Motorgeräten herum oder kehrt einfach gerne die Straßen. Da mache es nichts, wenn man abends erschöpft ins Bett fällt. Ende Mai schließen die drei Azubis ihre Ausbildung ab. Dann wird ihnen ein Zertifikat überreicht. 'Die Chancen stehen gut, dass sie von die Sozialbau übernommen werden', weiß Christoph Nunner. Schließlich wurden unter den ursprünglich elf Bewerbern nur drei ausgewählt - um sich voll und ganz auf deren Qualifikation konzentrieren zu können.

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